Der Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor soll CDU-Generalsekretär in Mecklenburg-Vorpommern werden. Er werde Amthor für das Amt vorschlagen, teilte der designierte Landesparteichef Daniel Peters mit. 

Als Generalsekretär würde Amthor deutlich stärker als bisher auch in die Landespolitik eingreifen. Peters, derzeit selbst noch Generalsekretär der Nordost-CDU, hat das Amt zuletzt immer wieder für heftige Verbalattacken gegen die von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) geführte rot-rote Koalition genutzt. Er will auf dem Landesparteitag am 13. April in Rostock für den Landesvorsitz kandidieren – Gegenkandidaten gibt es nicht.

Peters hat angekündigt, die Partei längerfristig leiten und so die fortwährende Führungskrise beenden zu wollen. Auch für die Spitzenkandidatur zur Landtagswahl 2026 steht er nach eigenen Angaben zur Verfügung. Peters wäre innerhalb von gut vier Jahren der vierte CDU-Landeschef.

Nordost-CDU auf historischem Tief

Bei der Landtagswahl 2021 hatte die knapp 4.500 Mitglieder zählende Landespartei mit 13,3 Prozent ihr bislang schlechtestes Ergebnis eingefahren. Sie ist damit nur noch drittstärkste Kraft im Parlament, hinter SPD und AfD. 

Nach der überraschenden Rücktrittsankündigung des bisherigen Parteichefs Franz-Robert Liskow Anfang dieses Jahres war erneut auch Amthor als möglicher Kandidat für das Spitzenamt gehandelt worden. Doch der 31-Jährige lehnte mit der Begründung ab, seinen politischen Platz aktuell in der Bundespolitik zu sehen. 

Bei seiner Vorstellung als künftiger Generalsekretär erlitt Amthor einen kurzen Schwächeanfall. An einem Tisch neben dem designierten Landesparteichef Peters stehend, knickten dem Bundestagsabgeordneten während der Pressekonferenz in Schwerin die Beine weg und er fiel zu Boden. Nach mehreren Sekunden erhob er sich wieder und beantwortete weiter Fragen. Als möglichen Grund für den Schwächeanfall gab er an, noch nichts gegessen zu haben.

In der Bundespolitik ist es zuletzt ruhiger um ihn geworden. Amthor war 2020 im Zuge der Lobbyismusaffäre um Augustus Intelligence in die Kritik geraten. Er soll sich etwa beim früheren Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) für die Firma eingesetzt haben. Die Staatsanwaltschaft Berlin sah damals keinen Anfangsverdacht für ein strafbares Verhalten. Seine Tätigkeit im Aufsichtsrat von Augustus Intelligence bezeichnete Amthor im Nachhinein als Fehler. Auf seine Kandidatur für den CDU-Landesvorsitz in Mecklenburg-Vorpommern verzichtete er damals. Auch ließ er eine weitere Nebentätigkeit für eine Wirtschaftskanzlei ruhen.