Friedrich Merz kann zufrieden sein. An Tag eins auf dem CDU-Parteitag hielt er eine staatstragende Rede – wurde lang und ausgiebig beklatscht und dann mit knapp 90 Prozent als Parteichef wiedergewählt. Der Kanzlerkandidatur ist er damit einen Schritt nähergekommen. An Tag zwei schließlich arbeiten sich die Delegierten konzentriert Zeile für Zeile durchs neue Grundsatzprogramm, debattieren mit großem Ernst und ohne jeden Anflug von tagespolitischem Opportunismus Jahrhundertthemen wie Europa, Migration, Sicherheit, Wehrpflicht. Das würde jeden Vorsitzenden mit Stolz erfüllen. Läuft also beim CDU-Chef – wären da nicht noch ein paar Fallstricke. Drei zählt man auf dem Parteitag.