Frühlings- und Herbstannalen
Die Frühlings- und Herbstannalen (chinesisch
Es ist allerdings unsicher, ob das Werk tatsächlich von Konfuzius selbst kompiliert worden ist.
Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es handelt sich um die offizielle Chronik des Staates Lu in dem Zeitraum von 722 v. Chr. bis 481 v. Chr. und ist der älteste erhaltene chinesische Text, der nach dem Prinzip der Annalen aufgebaut ist. Dabei sind kurze Einträge zu höfischen, diplomatischen und kriegerischen Ereignissen aufgelistet, die konfuzianische Gedanken zu politischen, sozialen und ethischen Fragen in subtiler Form ausdrücken.[3] Die Aufzeichnung der Ereignisse erfolgt Jahreszeit für Jahreszeit (daher der Name). Zu den Ereignissen zählen zum Beispiel Geburten, Hochzeiten, Todesfälle, der Antritt eines Herrschers, Siege, Niederlagen, Trockenzeiten, Hungerperioden, Hochwasser und Sonnenfinsternisse.[4]
Die behandelte Periode der chinesischen Geschichte wird nach diesem Werk benannt.
Kommentare
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Später ist das Chunqiu mit umfangreicher Kommentarliteratur versehen worden. Der wichtigste (weil einflussreichste) ist vermutlich der Kommentar des Zuo Qiuming. Aber auch der Gongyang-Kommentar war einflussreich, da er unterstellte, Konfuzius habe im Chunqiu die Anleitung für gutes Regieren (gewissermaßen eine Idealwelt) „versteckt“.
Im Hanshu werden fünf Kommentare aufgezählt:
- Kommentar des Zou (鄒氏
傳 / 邹氏传, Zōushì Zhuàn) - Kommentar des Jia (夾氏
傳 / 夹氏传, Jiāshi Zhuàn) - Kommentar des Gongyang (
公 羊 傳 /公 羊 传, Gōngyáng Zhuàn) - Kommentar des Guliang (
穀 梁 傳 /谷 梁 传, Gǔliáng Zhuàn) - Kommentar des Zuo (
左 氏 傳 /左 氏 传, Zuǒshi Zhuàn)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Begriff „Linjing (麟經 / 麟经)“, chinesisch: auf Zdic.net – 汉典 Handian. Abgerufen am 6. November 2022
- ↑ Begriff „Linjing (麟經 / 麟经)“, chinesisch: auf dict.revised.moe.edu.tw, MoE Taiwan. Abgerufen am 6. November 2022
- ↑ Zhuofei Wang: Grundlinien einer altchinesischen Geschichtsschreibung. In: Wiener Gesellschaft für interkulturelle Philosophie (Hrsg.): Polylog. Band 46, 2021, ISBN 978-3-901989-45-2, ISSN 1560-6325, S. 41.
- ↑ Geoffrey Lloyd: Geschichten, Annalen, Mythen. In: Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften. Band 16, Nr. 2, 2005, ISSN 1016-765X, S. 31, doi:10.25365/oezg-2005-16-2-3.