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Kommentar: Geplatzte Börsenfusion: Kein Beinbruch | Wirtschaft - Frankfurter Rundschau
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01. Februar 2012

Kommentar Geplatzte Börsenfusion: Kein Beinbruch

 Von Bernd Salzmann
Deutsch-amerikanische Partnerschaft: Am 15. Februar beschließen die Deutsche Börse und die NYSE Euronext ihre Fusion. Doch bis jetzt ist sie immer noch hoch umstritten. Foto: dpa

Ein Jahr lang rangen die Nyse in New York und Deutschlands wichtigster Handelsplatz in Frankfurt um die große Börsenfusion. Die hat EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia verhindert - und das ist gar nicht so schlimm.

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Ein Jahr lang rangen die Nyse in New York und Deutschlands wichtigster Handelsplatz in Frankfurt um die große Börsenfusion. Die hat EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia verhindert - und das ist gar nicht so schlimm.

Die Fusion von Deutscher Börse und New York Stock Exchange (Nyse) zum weltgrößten Handelsplatz für Wertpapiere ist am Widerstand von EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia gescheitert. Deutschlands wichtigster Handelsplatz muss sich nun weiterhin alleine im Konkurrenzkampf der Märkte behaupten − und das ist kein Beinbruch.

Zwar warnt Frankfurts Börsenchef Reto Francioni gebetsmühlenartig vor den „globalen Ambitionen“ aufstrebender Wettbewerber insbesondere aus Asien, doch die Entwicklungen in den prosperierenden Schwellenländer müssen ihm nicht wirklich Kopfschmerzen bereiten.

Tatsächlich sieht es im Moment eher so aus, dass die herbeigeredete weltweit Konsolidierung der Handelsplätze zunächst Wunschdenken einiger Börsenmanager bleibt: Denn die Fusion Frankfurt-New York ist nicht die einzige, die in letzter Zeit zu den Akten gelegt werden musste.

In Toronto beispielsweise bremste ein kanadisches Konsortium aus Banken und Versicherungen einen Zusammenschluss mit der Börse in Singapur aus. In Australien blockierte Finanzminister Wayne Swan eine Übernahme der ASX durch die Singapore Exchange. Globale Ambitionen mögen also durchaus existieren, realisieren lassen sie sich deshalb aber noch lange nicht.

Den Fusionsgegnern war gemein, dass sie ausländische Akteure nicht über die Finanzierungsbedingungen inländischer Unternehmen mitreden lassen wollten. Ein guter Grund: Die Interessen können, müssen aber nicht unbedingt übereinstimmen. Die an den Tag gelegte Vorsicht ist also nachvollziehbar.

Zumal es Beispiele dafür gibt, dass Handelsplätze nach einer Fusion an Bedeutung verlieren können. Die Euronext ist so ein Fall. Ihr werden inzwischen von Fachleuten Defizite in der Betreuung des Mittelstands bescheinigt. Da in Paris ausgerechnet die Nyse, also der bevorzugte Partner der Deutschen Börse dafür die Verantwortung trägt, existierten am Finanzplatz Frankfurt von Beginn an große Vorbehalte gegen einen weiteren transatlantischen Zusammenschluss.

Derartige Erwägungen spielten zwar aus wettbewerbsrechtlicher Perspektive keine Rolle, doch das kann den Gegner gleichgültig sein. Sie haben ihr Ziel erreicht. Skrupel müssen sie nicht haben. Die Deutsche Börse kann sich auch im Alleingang behaupten. Davon ist sogar Francioni selbst überzeugt.

Die Börsenfusion Nyse/Deutsche Börse

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