Familie fand Leiche im Attersee: Ursache geklärt

Die Familie stand auch mehrere Stunden später noch unter Schock, muss die Bilder und das Erlebte erst verarbeiten. Denn ein geplanter Abendausflug per Boot, um am Attersee den Sonnenuntergang zu genießen, endete vergangenen Freitag schon kurz nach dem Auslaufen in einem Albtraum.

Vater brachte Reglosen an Land
Die Eltern (37, 40) und ihr zehnjähriger Sohn waren noch im Hafengebiet von Schörfling unterwegs, als sie im Wasser eine Person entdeckten, die sich nicht mehr rührte. Der 37-jährige Vater sprang vom Boot in den See und holte den reglosen Mann auf den Steg. Er begann sofort mit Reanimationsmaßnahmen, die Rettungskräfte samt Notarzt waren wenig später da. Doch es gab keine Hilfe mehr: Der Arzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen.

Niemand hatte etwas bemerkt
Die alarmierte Polizei konnte rasch die Identität des Toten ermitteln: Es handelte sich um einen 73-jähriger Regauer, der alleine zum Attersee gefahren war, um dort den heißen Donnerstag zu verbringen. Niemand hatte ihn ins Wasser steigen sehen oder den Unfall bemerkt. Eine gerichtliche Obduktion zur Klärung der Todesursache wurde angeordnet.

Nun liegen die Ergebnisse vor: „Fremdverschulden kann ausgeschlossen werden. Stattdessen liegen Hinweise auf einen Herzinfarkt vor“, berichtet Silke Enzlmüller von der zuständigen Staatsanwaltschaft Wels. Der 73-Jährige dürfte wegen des Infarkts im Attersee ertrunken sein.

Temperaturunterschiede belasten Körper
Generell gilt: Abkühlung im See nicht ganz ungefährlich ist, wenn der Temperaturunterschied zwischen Luft und Wasser zehn Grad oder mehr beträgt.

Laut Medizinern reagiert der Körper, wenn man direkt aus der Sonne ins kühle Nass springt, mit einem Temperaturschock, der den Blutdruck steigen lässt und das Zusammenziehen von Gefäßen verursacht. Dies belastet den Kreislauf, kann zu Kollaps, kurzer Bewusstlosigkeit oder Infarkt führen.