"Das ist alles nicht normal", steht auf einem Pappschild, flüchtig ausgeschnitten und mit rotem Edding beschriftet. "Es ist einfach zu viel!", ist auf einem anderen zu lesen. Botschaften, die von der Verzweiflung zeugen, von der Hilflosigkeit, wie sie sie gerade wohl viele Menschen in den USA verspüren. Aber seit diesem Samstag fühlen sie sich damit womöglich ein bisschen weniger allein.  

Von Boston bis San Francisco, von Salt Lake City bis Atlanta: Bei mehr als 1.000 Protesten in allen 50 Bundesstaaten sind Menschen gegen Donald Trump und für die Demokratie auf die Straße gegangen. Bürgerrechtsorganisationen hatten zu einem Protesttag aufgerufen, das Motto: "Hands Off", Hände weg – von Sozialleistungen, Gesundheitsversorgung und den dafür zuständigen Behörden, von Museen, Universitäten und nicht zuletzt dem Rechtsstaat. All diese Dinge sind in den vergangenen Wochen zur Zielscheibe von Trumps Regime geworden. Aber Massenproteste dagegen gab es keine. Gingen am Tag nach Trumps erster Amtseinführung 2017 noch Millionen auf die Straße, blieb es in dieser zweiten Amtszeit, da er noch viel radikaler herrscht, merkwürdig still. Bis jetzt.