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Archiv - Forschungsaktivitäten, Sammlungen und Bestände

Internationale Sommerschule für junge Nietzscheforschung vom 22.-26.08.2022

Das Denken Friedrich Nietzsches fasziniert, inspiriert und provoziert bis heute. Seine Philosophie fordert zum kritischen Reflektieren und kreativen Weiterdenken heraus, bisweilen auch zum Widerspruch, wie es genaue Textlektüre voraussetzt.

Eingeladen sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Promotions- oder PostDoc-Phase. Mit ihnen diskutieren wir über ihre Forschungsprojekte zu Nietzsche. Die besondere Lage des Wielandguts bietet dafür eine ruhige und konstruktive Atmosphäre, die wir mit einer Exkursion zum Nietzsche-Archiv in Weimar abrunden werden. Die Unterbringung erfolgt im Wielandgut Oßmannstedt. Die Kosten für ihre Unterkunft und Verpflegung werden ebenso wie ihre innerdeutschen Reisekosten vom Kolleg Friedrich Nietzsche übernommen.

Die nächste Sommerschule wird vom 22.-26. August 2022 stattfinden.

Mit Prof. Helmut Heit, PD Dr. Ekaterina Poljakova, Dr. Corinna Schubert

Neuer Leiter des Kollegs: Prof. Dr. Helmut Heit

Dr. Helmut Heit, Leiter des Kolleg Friedrich Nietzsche im Portrait

Zum 01. Januar 2019 hat Prof. Dr. Helmut Heit die Leitung des Kolleg Friedrich Nietzsche übernommen. Helmut Heit studierte Philosophie und Politik in Hannover, Melbourne und Berlin und wurde 2003 in Hannover mit der Arbeit „Der Ursprungsmythos der Vernunft. Zur Genealogie der griechischen Philosophie als Abgrenzung vom Mythos“ promoviert. Zuletzt war er als Associate Professor für deutsche und europäische Philosophie an der Tongji Universität in Shanghai tätig (2015–2018). Bevor er nach Shanghai kam, arbeitete er an der Technischen Universität Berlin (2007–2015), wo er das Berliner Nietzsche-Colloquium begründete, der Humboldt-Universität Berlin (2006–2007), der University of California at San Diego (2005–2006) und der Leibniz Universität Hannover (2003–2006). Einladungen erhielt er unter anderem nach Pelotas, Brasilien (2014–2015), und an das Institute for Advanced Study in Princeton (2012–2013). 2014 war er Fellow in Residence am Kolleg Friedrich Nietzsche der Klassik Stiftung Weimar.

Archiv Veranstaltungen 2021

Natur und Ökonomie des „letzten Menschen“

III. Biennale Nietzscheana / 26.-28. November 2021 / Weimar

Internationale Konferenz
der Association HyperNietzsche und des Kolleg Friedrich Nietzsche

ONLINE und im Studienzentrum Herzogin Anna Amalia Bibliothek (Platz der Demokratie 4, 99423 Weimar)

PROGRAMM (PDF, 543 KB)

Ganz unsentimental stimmt Nietzsche in der Morgenröthe auf das „neue Grundgefühl: unsere endgültige Vergänglichkeit“ ein und verbindet mit dem „letzten Menschen“ den in ferner Zukunft möglichen Untergang der Gattung Mensch (M 49). In Also sprach Zarathustra gilt „der letzte Mensch“ vornehmlich als derjenige, „der Alles klein macht“ (Za, Vorrede 5) und das zweifelhafte Glück eines herausforderungsarmen Lebens und einen schmerzfreien Tod den Wagnissen einer Höherentwicklung vorzieht. Wenn es erste Menschen gegeben hat, warum sollte es nicht auch einmal letzte Menschen geben? Solche Szenarien sind uns einerseits aus Endzeitliteratur und Katastrophenfilmen gut bekannt, in denen Epidemien, Asteroideneinschläge oder Nuklearkriege die Weltbevölkerung auszulöschen drohen, wie sie andererseits von bedrückender Aktualität zu sein scheinen.

Nietzsche, der seinen Zarathustra ausrufen lässt „bleibt der Erde treu“, sah diese Erde als die einzige Realität an. Würde er den Umweltaktivisten beipflichten, dass es ‚keinen Planet B‘ gibt, um aus der Fragilität unserer Lebensgrundlage auf unsere Verantwortung hinsichtlich ihrer Erhaltung zu schließen? Das Bewusstsein für die katastrophalen Folgen von Umweltverschmutzung und Regenwaldabholzung, Artensterben und Erderwärmung – das alles sind Beobachtungsfelder und Probleme des ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts. Was hätte der Philosoph wohl zu unseren heutigen Umweltproblemen gesagt? Trifft die Beschreibung der ‚letzten Menschen‘ auf die gegenwärtigen Menschen zu? Was sind die Ursachen und Lebensbedingungen der letzten Menschen? Worin besteht ihre Natur und ihre Auseinandersetzung mit der Natur? Wofür arbeiten sie, was sind ihre Werte und ihre Ökonomie? Welche ‚Kosten‘, welchen Schaden verursachen sie und welches Gegenbild entsteht durch ihre Beschreibung?

Diesen Fragen und Überlegungen widmet sich die III. Biennale Nietzscheana der internationalen Association HyperNietzsche auf Einladung des Kolleg Friedrich Nietzsche an der Klassik Stiftung Weimar.

 

‚Zwei mächtigen Erdensöhnen‘ – Ein neues Doppelfest für Goethe und Hegel

mit Prof. Dr. Klaus Vieweg (Universität Jena)

Freitag, 4. Juni 2021, 18-19 Uhr

Vortrag und Lesung mit anschließender Diskussion

Der Vortrag widmet sich anlässlich des 250. Geburtstages von Hegel 2020 der fast 30 Jahre bestehenden Beziehung zwischen Goethe und Hegel, mit dem Schwerpunkt des Berliner ‚Doppelfestes‘ 1826. Schon 1801 besuchte Hegel Goethe in Weimar und auch in den anschließenden Jahren bricht der gute Draht zwischen den beiden nicht ab. 1821 schickt Goethe ein Geschenk an Hegel, das berühmte Trinkglas des Karlsbader Meisters Mattoni mit der legendären Widmung: „Dem Absoluten empfielt sich schönstens zu freundlicher Aufnahme. Das Urphaenomen.“

1826 wird in der Nacht vom 27. zum 28. August in Berlin ein legendäres Doppelfest zu Ehren der Geburtstage von Hegel und Goethe begangen, mit Schülern und Freunden des Dichters und des Philosophen. Um Mitternacht trinkt Hegel auf das Wohlsein von Goethe. Der Bericht über das Fest in der Vossischen Zeitung rief die Gegner auf den Plan, der König verbot ähnliche Privatfeiern. Über das letzte Treffen in Weimar schrieb Hegel: Goethe sei „überhaupt der alte, d. h. immer junge, etwas stiller, – ein solches ehrwürdiges, gutes, fideles Haupt, daß man den hohen Mann von Genie und unversiegbarer Energie des Talents darüber vergißt. Wir sind als alte treue Freunde zusammen“.

Sie können an Vortrag und Diskussion online teilnehmen: Die Einwahldaten zum Webex-Meeting finden Sie auf der zweiten Seite der PDF.  (PDF, 513 KB)

 

 

Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.