Britisches Territorium im Indischen Ozean
Britisches ÜberseegebietGeografie
Das Britische Territorium im Indischen Ozean liegt etwa 750 km südlich der Malediven und 1700 km südlich von Indien mitten im Indischen Ozean. Es wurde im Jahr 1965 durch die britische Regierung gegründet. Hierbei wurden die Inseln des Chagos-Archipels von den Kolonialgebieten Mauritius und die Aldabra-, Farquhar- und Desroches-Inseln von den Seychellen abgetrennt. Heute gehört nur noch das Chagos-Archipel zum Territorium. Insgesamt gehören hierzu 58 Inseln, die sich über sieben Atolle verteilen, darunter auch das südlich gelegene Hauptatoll Diego Garcia. Das gesamte Territorium erstreckt sich über eine Fläche von 63,17 Quadratkilometern.Mit Ausnahme des Atolls Diego Garcia sind die Inseln unbewohnt. Diego Garcia hat eine geschätzte Bevölkerung von etwa 4.000 Personen, die jedoch hauptsächlich aus Militärpersonal der Vereinigten Staaten und zugehörigen Vertragsarbeitern besteht. Diego Garcia besteht im Grunde nur aus einer Militärbasis der USA. Aufgrund der fast ausschließlichen militärischen Nutzung ist der Zugang für Zivilpersonen gesperrt.
Im Britischen Territorium gilt landesweit die Indische Chagos Zeit (ICT), die zur Zeit 4 Stunden vor Berlin liegt. Anders als in Deutschland gibt es hier jedoch keine Sommerzeit. Somit entsteht also im Winter ein Zeitunterschied von 5 Stunden. Im Sommer hingegen beträgt die Zeitverschiebung 4 Stunden.
Bevölkerung
Währung
Die Währung im Britischen Territorium ist der Amerikanische Dollar (USD).1 Dollar wird unterteilt in 100 Cents.
Stand: 29.05.2024
1 Dollar = 0,92 Euro
Das Klima im Britischen Territorium
Im Britischen Territorium herrscht wie in allen äquatornahen Ländern ein tropisches Klima. Einen Unterschied zwischen den Jahreszeiten gibt es nicht wie bei uns in Mitteleuropa. Die Tageslängen schwanken kaum und die Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter sind ebenso geringer. Die durchschnittlichen Tageshöchsttemperaturen liegen je nach Jahreszeit zwischen 29 und 31 Grad. In den kälteren Monaten sinkt die Temperatur nachts auf bis zu 24°C im Monatsmittel ab.Geschichte des Chagos Atolls
Das Chagos-Atoll wurde bereits 1521 von portugiesischen Seefahrern entdeckt und steht seit 1814 in der Obhut der Britischen Krone. Eine erhöhte Aufmerksamkeit erlangte das Archipel aber erst während des kalten Krieges, also der Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Nach der Abtrennung des Chargos Archipels im Jahr 1965 wurden die Einwohner auf die umliegenden Inseln zwangsumgesiedelt. Das Atoll wurde anschließend zunächst gemeinsam mit den USA als Militärstützpunkt genutzt und später vollständig an die USA verpachtet. Die strategische Lange im Indischen Ozean erlaubt es, die Krisengebiete im Nahen Osten, Afrika und Asien von nur einer einzigen Basis aus zu erreichen. Seit 1971 ist es Sperrgebiet.Rückkehr ehemaliger Chagossianer
Diese Zwangsumsiedlungen waren von Anfang an Gegenstand langwieriger rechtlicher und politischer Auseinandersetzungen. Mauritius beansprucht das Territorium mit der Begründung einer unrechtmäßigen Abtrennung. Auch die vertriebenen Chagossianer versuchen seit Jahrzehnten, eine Rückgabe des Gebietes und eine Rückkehrmöglichkeit zu erreichen. Selbst nach Ende des 50-jährigen Pachtvertrages (1966-2016) besteht allerdings die Militärbasis fort. Der Vertrag wurde seitens des Vereinigten Königreiches nochmals bis 2036 verlängert.Im Jahr 2017 wurden die Gebietsstreitigkeiten mit großer Mehrheit von den Vereinten Nationen an den Internationalen Gerichtshof in Den Haag übergeben. Dieser entschied, dass Mauritius der rechtmäßige Besitzer sei. 2019 wurde das Vereinigte Königreich erneut mit einer UN-Resolution aufgefordert, das Gebiet innerhalb eines halben Jahres an Mauritius zurück zu geben. Nachdem nichts passierte, wurde das Gebiet 2021 vom der Internationalen Seegerichtshof an Mauritius übertragen.
Seit Ende 2022 verhandelt die Britische Regierung mit Mauritius über eine gemeinsame Nutzung der Atolle unter Beibehaltung der Militärbasis.