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Die ärmsten Länder der Welt
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Leben in den ärmsten Ländern der Welt

Die ärmsten Länder der Welt

Die meisten der unter Armut leidenden Länder befinden sich in Afrika und Südasien. Bemessen an der Anzahl der betroffenen Personen ist die Subsahara mit Abstand die am meisten betroffene Region der Erde. Zwei Drittel aller Menschen in extremer Armut leben hier.

Das derzeit ärmste Land der Welt ist Burundi mit einem kaufkraftbereinigten Jahreseinkommen von nur 850 $.

Erfreulich: Die Anzahl der Menschen in extremer Armut mit einem Einkommen von weniger als 1,90 Dollar pro Tag hat in den letzten Jahren deutlich abgenommen.

Ärmste Länder der Welt

Land/RegionBereinigtes
BNP/Kopf
HDIMPI
Burundi850 $0,4200,409
Mosambik1.234 $0,4610,372
Zentralafrika1.250 $0,3870,461
Kongo (Dem. Rep.)1.431 $0,4810,331
Liberia1.542 $0,4870,259
Somalia1.575 $0,380
Niger1.753 $0,3940,601
Madagaskar1.759 $0,4870,386
Tschad1.802 $0,3940,517
Malawi1.809 $0,5080,231
Sierra Leone2.219 $0,4580,293
Sudan2.436 $0,5160,279
Guinea-Bissau2.480 $0,4830,341
Mali2.635 $0,4100,376
Salomonen2.661 $0,562
Burkina Faso2.684 $0,438
Uganda2.816 $0,5500,281
Äthiopien2.867 $0,4920,367
Gambia2.908 $0,4950,198
Ruanda2.946 $0,5480,231
Haiti2.983 $0,5520,200
Togo3.176 $0,5470,180
Guinea3.210 $0,4710,373
Sambia3.289 $0,5690,232
Lesotho3.336 $0,5210,084
Vanuatu3.717 $0,614
Simbabwe3.733 $0,5500,110
Tansania3.774 $0,5320,284
Papua-Neuguinea3.841 $0,5680,263
Kiribati3.906 $0,6280,080
Komoren3.998 $0,5860,181
Benin4.253 $0,5040,368
Mikronesien4.297 $0,634
Senegal4.697 $0,5170,263
Osttimor4.838 $0,5660,222
Angola4.968 $0,5910,282
Nepal4.972 $0,6010,074
Kambodscha4.997 $0,6000,070
Tadschikistan5.296 $0,6790,029
Kamerun5.373 $0,5870,232
Kirgisistan5.580 $0,7010,001
Kongo5.804 $0,5930,112
Samoa5.950 $0,7020,025
Pakistan5.998 $0,5400,198
São Tomé und Príncipe6.027 $0,6130,048
Nigeria6.062 $0,5480,175
Kenia6.101 $0,6010,171
Honduras6.236 $0,6240,051
Myanmar6.280 $0,6080,176
Mauretanien6.692 $0,5400,327

Auskommen mit dem geringsten Einkommen

Für diesen Ländervergleich haben wir uns hauptsächlich auf das Bruttonationalprodukt (BNP) des Jahres 2022 gestützt. Dies ist die Summe aller Einnahmen, die im Inland eines jeden Staates zustande kam. Zusätzlich muss jedoch bedacht werden, dass man in unterschiedlichen Ländern für sein Geld unterschiedlich viel kaufen kann. Wie in unseren Lebenshaltungskosten beschrieben, hat nahezu jedes Land ein anderes Preisniveau und während man in der Schweiz mit 500 Euro kaum eine Wohnung mieten kann, bekommt man für dieses Geld in vielen Ländern Afrikas bereits einen halben Palast.

Um alle Einkommen weltweit mit der lokalen Kaufkraft zu verbinden und damit international vergleichbar zu machen, gibt es die Kaufkraftparität. Erst mit dieser gelangt man zu einem bereinigten und damit vergleichbaren Einkommen. Das Dollarzeichen in der Tabelle steht also nicht für den US-Dollar, sondern für die fiktive - aber vergleichbare - Währung des PPP-Dollars.

Zum Vergleich: Das Pro-Kopf-Einkommen in Deutschland beträgt 58.423 Euro, während das bereinigte Einkommen bei 73.880 PPP-Dollar liegt. Selbst unter Berücksichtigung der deutlich höheren Kaufkraft verdient man in den ärmsten Ländern also immer noch weniger als ein 50stel.

Wird Armut durch Geld messbar?

Nein - obwohl Reichtum es durchaus wäre. In allen hochentwickelten Industrieländern gibt es eine ausgeprägte Bürokratie mit einem über viele Jahrzehnte ausgereiften Finanz- und Steuersystem. In den armen Ländern ist dieses zwar ebenso vorhanden, aber weitaus weniger effektiv. Sie sind anfällig für hohe Korruption und Arbeitslosigkeit. Auch Steuern werden nur sporadisch abgeführt. Es ist ein Teufelskreis, dem viele Ländern nicht mehr alleine entfliehen können. Wenn aber Steuern nicht bezahlt werden und Sozialhilfesysteme gar nicht erst existieren, woher weiß dann ein Staat, wieviel Geld überhaupt fließt?

Er weiß es nicht. Wer in Deutschland einen Minijob annimmt, wird gemeldet, erfasst, versichert, bezahlt und besteuert. In Somalia ganz sicher nicht. Genau hierin liegt ein Schwachpunkt der Statistik: Bemessen wird Armut fast immer anhand des messbaren Geldflusses. Mit 2% eines deutschen Einkommens (kaufkraftbereinigt!) kann man auch in einer Wellblechhütte nicht überleben.

Die Bezahlung von Waren und Dienstleistungen geht also zum Teil am Staat vorbei und taucht in den Zahlen nicht auf, weil sie nicht erfasst wird. Ist Geld gar nicht erst vorhanden, wird in Naturalien oder Gegenleistungen bezahlt. Hierdurch erklärt sich also, weshalb die Einkommen im Ländervergleich derart niedrig sein können. Ein sicheres und erfüllendes Leben ist damit natürlich trotzdem kaum möglich. Und bekommt der Staat keine Steuergelder, hat er letztlich noch weniger Möglichkeiten, seine marode Wirtschaft zu sanieren.

Wer in finanzieller Armut lebt, muss somit nicht zwangsweise auch in materieller Armut leben. Man benötigt also weitere Kriterien, die die Lebensumstände berücksichtigen.

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Der Human Development Index (HDI)

Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen hat zur besseren Beobachtung den Index der menschlichen Entwicklung entwickelt. Er umfasst neben dem Einkommen vor allem Faktoren wie die Lebenserwartung und die durchschnittliche Schulzeit. Somit stellt der Index auf einer Skala von 0 bis 1 besser dar, wie medizinische Versorgung und Bildung in einem Land funktionieren. Je höher der Wert ist, desto höher ist die menschliche Entwicklung im Land.

Multidimensional Poverty Index (MPI)

In diesem Kontext noch aussagekräftiger ist der multidimensionale Armutsindex, der von den Vereinten Nationen in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford herausgegeben wird. Multidimensional bedeutet hier, dass verschiedene Formen der Armut bedacht werden. Neben den Kriterien des HDI werden zusätzlich ie Ernährung und Wohnsituation sowie der Zugang zu Wasser und Elektrizität erfasst. In diesem Messverfahren ist Armut also nicht mehr begrenzt auf die finanzielle Situation, sondern beinhaltet zusätzliche Faktoren der Lebensumstände. Gebildet wird der Index aus der Intensität der Entbehrung und dem Bevölkerungsanteil, der hiervon betroffen oder gefährdet ist. Der MPI wird auf einer Skala von 0 bis 1 angegeben, wobei 0 der optimalste Wert mit der geringsten Entbehrung ist.

Leben in den ärmsten Ländern der Welt

Bruttonationaleinkommen als Basis der Berechnung

Je reicher in Land ist, desto mehr wird darin auch für Verwaltung und Erstellung von Statistiken ausgegeben. Gerade bei den ärmsten Ländern ist dies jedoch nicht der Fall. Diese haben mit der eigenen Haushaltsführung bereits so viel zu tun, dass sich viele davon den Luxus eines Statistischen Bundesamtes nicht leisten können - und auch nicht wollen. In der Folge sind aussagekräfte Daten oftmals nicht zu bekommen. So sammelt die Weltbank beispielsweise verschiedene Auswertungen zum Ausmaß der Armut. Insbesondere die ärmsten Länder tauchen in den Datensätzen schon seit Jahren (teils sogar Jahrzehnten) nicht mehr auf, weil die nötigen Daten einfach nicht vorliegen. Laut Weltbank leben in Eritrea 69% der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Diese Zahl ist die neueste verfügbare Angabe zu Eritrea und stammt aus dem Jahr 1993. Für rund 30 weitere Länder gibt es lediglich Zahlen, die bereits über 10 Jahre alt sind. Auch der MPI der Vereinten Nationen wird zwar jährlich publiziert, basiert aber auf den zur Verfügung stehenden Daten, die teils etliche Jahre alt sind.

Es ist also kaum möglich, den wirklichen Stand der Armut nach genaueren Kriterien zu beziffern. Für den Reichtum würde dies funktionieren, weil die reichen Länder allesamt ihre Zahlen veröffentlichen. Für einen aktuellen Ländervergleich muss daher das einzige Kriterium genügen, das für alle Länder vorliegt: Das Bruttonationalprodukt (BNP).

Daraus folgt eine Ungenauigkeit: Die Schere zwischen arm und reich ist am BNP nicht erkennbar, denn es ist nur ein Durchschnittswert. Hundert Menschen mit einem Jahreseinkommen von 2.000 Euro und vier mit 100.000 Euro, ergeben einen Durchschnitt von 5.769 Euro. Also fast drei Mal so viel wie die allermeisten Menschen in der Gruppe. Ein Medianwert würde zwar Abhilfe schaffen, ist aber für 193 einzelne Länder der UN gar nicht berechenbar. Berücksichtigt man diese versteckte Einkommensschere, so wird die Armut in nahezu allen aufgeführten Ländern nochmals höher ausfallen.

Auch in Industrieländern basieren die Messverfahren wie das relative Einkommensarmutsrisiko oder die Niedrigeinkommensquote nur auf messbaren Zahlungen. Eine materielle Armut kann damit nicht erfasst werden. Neuere Verfahren wie die Deprivation, also die Erfassung der materiellen Entbehrung werden zwar in der Europäischen Union zunehmend angewandt, in den von Armut betroffenen Ländern anderer Regionen wird man aber sicherlich noch eine ganze Weile andere Sorgen haben, als sich um Statistiken zu kümmern.

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