Diktaturen heute

Merkmale einer Diktatur

Verkürzt ausgedrückt ist eine Diktatur das Gegenteil einer Demokratie. Es gibt also keine Volksvertreter, die im Namen und Interesse des Volkes gemeinsam entscheiden. Stattdessen wird die Macht ohne Mitbestimmungsrechte dritter von einer zentralen Stelle ausgeübt. Somit kommt es zu einem Machtmonopol ohne Gewaltenteilung. Dies kann im Fall der absoluten Monarchie eine einzelne Person sein. Hier verschwimmen jedoch bereits die Grenzen, denn auch einzelne Familien, Parteien oder Regime können autokratische Macht ausüben. Hinzu kommen komplexere Strukturen wie die einer Militärdiktatur. Auch z.B. China gilt trotz seines riesigen Volkskongresses mit nahezu 3000 Abgeordneten als Diktatur, da im Einparteiensystem jegliche Opposition verboten ist.

Man muss also genauer hinsehen und auf Merkmale wie fehlende Meinungs- und Pressefreiheit oder andere Repressionen achten. Die reine Existenz oder das Fehlen eines Parlaments oder Volkskongresses sagt nur bedingt etwas über den Grad einer totalitären Diktatur aus.

Verwirrend wird es, wenn sich Staaten wie Nordkorea, Laos und Algerien als "Demokratische Volksrepublik" und Äthiopien und der Kongo als "Demokratische Republik" bezeichnen. Aktuell gibt es weltweit übrigens nur 11 Staaten, in deren selbst vergebenen Landesbezeichnungen die Wörter "demokratisch" oder "Volksrepublik" vorkommen. Ganze sechs davon gelten jedoch deutlich als Autokratie.

Demokratie trotz Monarchie

Länder in einer Monarchie stehen nicht zwangsweise unter einer Alleinherrschaft, obwohl dies tatsächlich die direkte Übersetzung des Wortes ist. So zählen zu den Monarchien auch König- und Kaiserreiche, Fürstentümer, Sultanate und Emirate. Beispiele sind Großbritannien, Thailand, Saudi Arabien, Japan, die Niederlande und rund 40 weiteren Staaten.

Die wenigsten davon befinden sich jedoch in einer absoluten Monarchie, in der der Herrscher die alleinige Macht ausübt. Erheblich weiter verbreitet sind die parlamentarischen oder konstitutionellen Monarchien. In der parlamentarischen Monarchie werden die Regierungsaufgaben von Parlamenten übernommen und der Monarch hat keine oder nur wenige Möglichkeiten, selbst einzugreifen. In der konstitutionellen Monarchie ist die Rolle des Monarchen zwar in der Verfassung festgelegt, er hat aber entweder per Gesetz oder aus freiwilligem Verzicht keine Machtbefugnis. Hier haben die Monarchen eine vorwiegend repräsentative Funktion. Für das britische Königshaus gilt zum Beispiel seit Jahrzehnten, dass es ganz bewusst nicht in die Politik eingreift.

Absolute Monarchien

Weltweit gibt es heute nur noch sechs Staaten mit einer absoluten Monarchie – also einem Rechtssystem, in dem die gesetzgebende, ausführende und richterliche Gewalt in einer Person vereint ist. Zwar gibt es auch hier gelegentlich Parlamente und Minister, diese werden aber direkt vom Staatsoberhaupt benannt und ihm unterstellt. Sie haben daher faktisch nur eine beratende oder administrative Funktion.