Nach Protestaktion Berliner Polizei durchsucht Greenpeace-Büros
Die Polizei durchsucht seit dem Morgen den Hauptsitz der Umweltorganisation Greenpeace in Hamburg sowie weitere Standorte. Das bestätigten Greenpeace und die Berliner Staatsanwaltschaft. Die Polizei ermittelt demnach unter anderem wegen des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr gegen einzelne Greenpeace-Aktivisten.
Die Organisation hatte Ende Juni nach eigenen Angaben 3500 Liter Farbe auf dem Kreisverkehr rund um die Berliner Siegessäule verteilt, um für den Kohleausstieg zu protestieren. In der Folge stürzten laut Staatsanwaltschaft ein Motorradfahrer und eine Radfahrerin, zudem sei es zu Auffahrunfällen mit Sachschaden gekommen.
"Der Vorwurf ist nahezu absurd und entbehrt jeglicher Grundlage", sagte der Greenpeace-Sprecher Martin Bussau. "Ich vermute, dass man versucht, uns einzuschüchtern."
Bundesweite Durchsuchungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr am 26. Juni 2018 am „Großen Stern“ in Berlin. pic.twitter.com/17Gsk1Tbba
— Generalstaatsanwaltschaft Berlin (@GStABerlin) November 7, 2018
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Ihm zufolge durchsuchte die Polizei neben dem Hauptsitz auch ein Aktionsmittellager in Berlin, die Greenpeace Media GmbH in Hamburg sowie die Wohnungen zahlreicher Aktivisten, etwa in Halle und Bamberg. Man vollstrecke 29 Durchsuchungsbeschlüsse, hieß es von den Ermittlern.
Staatsanwaltschafts-Sprecher Martin Steltner sagte in einem auf Twitter veröffentlichten Video, es gehe nicht darum, die Organisation Greenpeace zu kriminalisieren. Man suche lediglich nach den Namen der an der Aktion Beteiligten. 19 Aktivisten seien bereits bekannt.
Die Berliner Stadtreinigung hatte rund 14.000 Euro für die Reinigung der Straßen von Greenpeace verlangt.
Video: Greenpeace-Aktion gegen Kohleenergie