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Mexiko: Calderon vergleicht US-Grenzzaun mit Berliner Mauer - DER SPIEGEL
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Mexiko Calderon vergleicht US-Grenzzaun mit Berliner Mauer

Mexiko verschärft seine Kritik am geplanten Grenzzaun der USA: Der designierte Staatschef Calderon zog Parallelen zum Bau der Berliner Mauer. Der scheidende Präsident Fox sprach von einer peinlichen Affäre für US-Präsident Bush.

Washington - Nach seiner Unterschrift unter das Gesetz für die Errichtung eines mehr als tausend Kilometer langen Sperrwalls an der Grenze zu Mexiko sieht sich US-Präsident George W. Bush mit scharfer Kritik aus dem südlichen Nachbarland konfrontiert. Der konservative Politiker Felipe Calderon, der Ende des Jahres sein Amt als mexikanischer Präsident antritt, verglich die Sperranlage mit der Berliner Mauer. "Die Menschheit hat mit dem Bau der Mauer einen schweren Fehler begangen. Ich bin sicher, dass die USA mit dem Bau dieses Zauns einen schweren Fehler begehen", sagte Calderon bei einem Besuch im kanadischen Ottawa.

Der scheidende Präsident Vicente Fox sprach von einer peinlichen Affäre für die USA. Der neue Zaun werde die Millionen von Mexikanern auf Arbeitssuche nicht daran hindern, in die USA zu gelangen, sagte Fox vor Journalisten in Cancun.

Bush hatte das Gesetz zum Bau des Grenzzauns als Maßnahme gegen den massenhaften Zustrom von Einwanderern aus Mexiko wenige Stunden zuvor unterzeichnet. Seine Regierung nehme die Verantwortung zum Schutz der Staatsgrenze ernst, sagte Bush bei der Zeremonie in Washington. Leider hätten die USA in den vergangenen Jahrzehnten ihre Grenzen nicht vollkommen unter Kontrolle gehabt, sagte Bush. Daher habe die illegale Einwanderung immer mehr zugenommen.

Der Senat hatte im Mai die Pläne mit klarer Mehrheit gebilligt. Zugleich nahmen die Senatoren einstimmig eine Gesetzesvorlage an, mit der Einwanderern ohne Papiere die Aufenthaltsgenehmigung verwehrt bleiben soll, wenn sie gegen Gesetze verstoßen haben.

Bisher sind lediglich 112 Kilometer der insgesamt 3200 Kilometer langen Grenze durch einen Zaun gesichert. Die neuen Abschnitte sollen in den vier Bundesstaaten Kalifornien, Arizona, Neu-Mexiko und Texas entstehen.

phw/AP/Reuters