Chunri (Pingtung)

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Chunri
春日しゅんじつきょう

Lage Chunris im Landkreis Pingtung
Staat: Taiwan Republik China (Taiwan)
Landkreis: Pingtung
Koordinaten: 22° 24′ N, 120° 42′ OKoordinaten: 22° 24′ 18″ N, 120° 41′ 45″ O
Fläche: 160,0010 km²
 
Einwohner: 4.887 (Juli 2018)
Bevölkerungsdichte: 31 Einwohner je km²
Zeitzone: UTC+8 (Chungyuan-Zeit)
Telefonvorwahl: (+886) (0)8
Postleitzahl: 942
ISO 3166-2: TW-PIF
 
Gemeindeart: Landgemeinde (さと, Xiāng)
Gliederung: 6 Dörfer (むら, Cūn)
Bürgermeister: Ke Zikqiang (柯自きょう)
Webpräsenz:
Chunri (Taiwan)
Chunri (Taiwan)
Chunri

Chunri (chinesisch 春日しゅんじつきょう, Tongyong Pinyin Chunrìh Siang, W.-G. Ch'un1-jih4 Hsiang1, Paiwan: Kasugagu) ist eine Landgemeinde im Landkreis Pingtung auf Taiwan (Republik China).

Chunri liegt am südlichen Ende des Hauptkamms des Taiwanischen Zentralgebirges. Das Gelände ist von schmalen Tälern und steilen bewaldeten Berghängen geprägt. Die mittlere Höhe reicht von 500 Metern bis über 1500 über dem Meeresspiegel. Höchste Erhebung ist mit 1631 m der auf der Grenze zur Nachbargemeinde Daren liegende Guzilunshan (しゅうと⼦崙⼭).[1][2] Die maximale Nord-Süd-Ausdehnung der Gemeinde beträgt etwa 13 Kilometer und die maximale Ausdehnung etwa in ostnordöstlicher Richtung liegt bei 17,7 Kilometern. Die Nachbargemeinden sind Daren (Landkreis Taitung) im Osten, Fangliao im Westen, Shizi im Süden und Laiyi im Norden.

Das Klima ist ein tropisches Monsunklima mit höchsten Durchschnittstemperaturen von maximal 26,9 °C im Juli und minimal 18,6 °C im Januar. Der Jahresniederschlag liegt bei 2630 mm, und die Monate Mai bis Oktober bilden die eigentliche Regenzeit.[3]

Aufgrund ihrer Abgelegenheit lag die Gegend von Chunri außerhalb der Hauptentwicklunglinien der Taiwanischen Geschichte. Die Ureinwohner der Region sind austronesische Ethnien. Eine etwas engere administrative Durchdringung des Gebiets begann erst in den letzten Jahren der Qing-Herrschaft. Zur Zeit der japanischen Herrschaft über Taiwan (1895–1945) wurden die indigenen Völker gewaltsam befriedet und Chunri gehörte ab den 1920er Jahren zur neu eingerichteten Präfektur Takao. Nach Übernahme Taiwans durch die Republik China wurde 1950 der Landkreis Pingtung eingerichtet und Chunri wurde zu einer Landgemeinde.

Nach der offiziellen Statistik gehörten Ende 2017 4662 Personen (etwa 95 %) den indigenen Völkern an.[4] Ganz überwiegend handelte es sich um Paiwan.

Verwaltungsgliederung

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Gliederung Chunris

Tjuvecekadan
ななけいむら
Lalekeleke
ちからさとむら
Seveng
文村ふみむら
Kinayiman
かえりたかしむら
Kuabar, 華村はなむら
Kasuvongan
春日かすがむら

Chunri ist in 6 Dörfer gegliedert (Namen in der Paiwan-Sprache, in chinesischer Schrift und Transkription).

  • Kasuvongan, 春日かすがむら (Chunri)
  • Kuabar, 華村はなむら (Guhua)
  • Seveng, 文村ふみむら (Shiwen)
  • Kinayiman, かえりたかしむら (Guichong)
  • Lalekeleke, ちからさとむら (Lili)
  • Tjuvecekadan, ななけいむら (Qijia)

Provinz- oder Kreisstraßen gibt es in Chunri nicht. In Ostwestrichtung verläuft eine Gemeindestraße. Dabei handelt es sich um die frühere Dahanshan-Waldstraße, だいかん山林さんりんどう, eine alte Straße, deren Route noch auf die Qing-Zeit zurückgeht und die bis 2014 den Status einer Kreisstraße (Nr. 198) hatte. Die Straße ist größtenteils unbefestigt und darf nicht von Fahrzeugen mit mehr als 10 Personen befahren werden. Das Verbot wurde aber zumindest in der Vergangenheit von Touristik-Busunternehmen häufiger umgangen.[5]

Landwirtschaftliche Produkte

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Der Boden gilt als wenig fruchtbar. Angebaut werden Kartoffeln, Süßkartoffeln, Erdnüsse, Mais und Hirse. In neuerer Zeit gewinnt der Obstbau (Mango, Javaapfel, Papaya u. a.) an Bedeutung.[3]

Chunri liegt abseits der Touristenströme und hat wenig touristische Infrastruktur. Eine Möglichkeit des Naturtourismus bietet der alte Jingshuiying-Wanderweg (浸水しんすい營古どう), der über eine Länge von 15,4 Kilometern in eine maximale Höhe von 1503 Metern führt und in der Nachbargemeinde Daren endet.[6]

Im Dorf Tjuvecekadan (Welt-Icon) ist eine in neuerer Zeit verlassene, jahrhundertealte Siedlung der Paiwan mit typischen, in Schieferstein-Bauweise errichteten Häusern zu besichtigen.[7][8][9][10]

Commons: Chunri – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Höhenangabe und Lokalisation nach OpenStreetMap
  2. しゅうと崙山 Guzilun Shan. taiwantrails.com, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. November 2018; abgerufen am 13. November 2018 (englisch, chinesisch (traditionell)).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.taiwantrails.com
  3. a b 簡介 („Einleitung“). Webseite von Chunri, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. November 2018; abgerufen am 29. November 2018 (chinesisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pthg.gov.tw
  4. 原住民げんじゅうみん戶數こすう人數にんずう Households and Persons of Indigenous People. (xls) Taiwanisches Innenministerium, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Mai 2018; abgerufen am 4. November 2018 (chinesisch, englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.moi.gov.tw
  5. ちゅうともえすすむだいかんさん林道りんどう さんとも質疑しつぎ安全あんぜん (Büro der Forstverwaltung: Bekanntmachung eines Verbots). Liberty Times Net, 11. Mai 2015, abgerufen am 29. November 2018 (chinesisch).
  6. 浸水しんすい營古どう (Jingshuiying-Wanderweg). Taiwanische Forstbehörde, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. November 2018; abgerufen am 29. November 2018 (chinesisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/recreation.forest.gov.tw
  7. ろうななけい石板せきばん (Alte Schieferhäuser von Laoqijia). Abgerufen am 29. November 2018 (chinesisch).
  8. Tjuvecekadan(ろうななけい部落ぶらく)石板せきばん聚落しゅうらく. Archiviert vom Original am 21. Dezember 2016; abgerufen am 30. November 2018.
  9. The Paiwan village of VECEKADAN (ろうななけい石板せきばん ) TJUVECEKADAN. Abgerufen am 31. Oktober 2018 (englisch).
  10. Explore Taiwan's Indigenous Tribes. (pdf) Taiwanische Tourismusbehörde, abgerufen am 30. November 2018 (englisch).