Neipu

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Neipu
內埔きょう

Lage von Neipu im Landkreis Pingtung
Staat: Taiwan Republik China (Taiwan)
Landkreis: Pingtung
Koordinaten: 22° 39′ N, 120° 35′ OKoordinaten: 22° 39′ 0″ N, 120° 35′ 15″ O
Fläche: 81,8554 km²
 
Einwohner: 53.762 (Aug. 2019)
Bevölkerungsdichte: 657 Einwohner je km²
Zeitzone: UTC+8 (Chungyuan-Zeit)
Telefonvorwahl: (+886) (0)8
Postleitzahl: 912
ISO 3166-2: TW-PIF
 
Gemeindeart: Landgemeinde (さと, Xiāng)
Gliederung: 23 Dörfer (むら, Cūn)
Webpräsenz:
Neipu (Taiwan)
Neipu (Taiwan)
Neipu

Neipu (chinesisch 內埔きょう, Pinyin Nèipǔ Xiāng, Hokkien Lāi-po͘-hiong) ist eine Landgemeinde im Landkreis Pingtung auf Taiwan (Republik China).

Neipu liegt im nördlichen Abschnitt des Landkreises Pingtung und am östlichen Rand der Pingtung-Ebene. Nach Osten hin beginnen die Ausläufer des Taiwanischen Zentralgebirges. Das Gemeindegebiet hat eine angenähert spindelförmige Form, mit einer Achsenausrichtung von Südwesten nach Nordosten. Die größte Längsausdehnung beträgt 17,5 km, die maximale Querausdehnung etwa 6,5 km. Die benachbarten Gemeinden sind Majia im Osten, Wanluan im Südosten, Zhutian im Südwesten, Linluo und Changzhi im Westen, sowie in einem kurzen Abschnitt Yanpu im Norden.

Die ursprünglichen Bewohner der Gegend waren Angehörige indigener austronesischer Volker (Pingpu). Ab dem 25 Regierungsjahr Kangxis (1686) begannen Han-chinesische Siedler vom chinesischen Festland einzuwandern. Die Siedler kamen aus der Gegend des heutigen Chaozhou, Huizhou (beide Guangdong), sowie Quanzhou (Fujian). Durch die Einführung von Bewässerungssystemen machten die Einwanderer das Land, das zuvor außerhalb der Monsunzeit sehr trocken war, für die landwirtschaftliche Nutzung urbar. Aufgrund seiner Binnenlage erhielt die Gegend den Namen Neipu (內埔 – „innere Ebene“). Zur Zeit der japanischen Herrschaft (1895–1945) wurde 1920 hier das Dorf (しょう, Zhuāng) Neipu eingerichtet, das 1945, nach Übergang der Insel Taiwan an die Republik China, zu einer Landgemeinde (さと, Xiāng) umstrukturiert wurde. Seit 1950 gehört Neipu zum Landkreis Pingtung.[1]

Die Bevölkerung Neipus besteht zu etwa 60 % aus Hakka. Hoklo machen ungefähr 35 % aus.[1] Nach der offiziellen Statistik gehörten Ende 2018 1627 Personen (etwa 3,1 %) den indigenen Völkern an.[2]

Verwaltungsgliederung

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Gliederung von Neipu

Neipu ist in 23 Dörfer (むら, Cūn) gegliedert:[3][4]

1 Shuimen (水門すいもんむら)
2 Ailiao (隘寮むら)
3 Liming (黎明れいめいむら)
4 Daxin (大新おおしんむら)
5 Longtan (りゅう潭村)
6 Longquan (龍泉りゅうせんむら)
7 Zhonglin (中林なかばやしむら)
8 Laobi (ろう埤村)
9 Dongpian (東片ひがしかたむら)
10 Jianxing (けんおきむら)
11 Dongshi (東勢ひがしせいむら)
12 Yiting (ていむら)
13 Xingnan (興南こうなんむら)
14 Neipu (內埔むら)
15 Dongning (あずまやすしむら)
16 Shangshu (うえいつきむら)
17 Zhuwei (たけかこえむら)
18 Fengtian (豐田とよだむら)
19 Zhenfeng (豐村とよむら)
20 Futian (富田とみたむら)
21 Neitian (內田むら)
22 Hexing (おきむら)
23 Meihe (美和みわむら)

Direkt am westlichen Rand, aber größtenteils nicht mehr auf dem Gebiet von Neipu, zieht über einen Abschnitt von etwa 8 Kilometern die Nationalstraße 8 (Autobahn) Richtung Süden. Im Süden von Neipu verläuft die Provinzstraße 3 und entlang der Längsachse Neipus die Kreisstraße 187 Richtung Nordosten.[5]

Neipu wird intensiv landwirtschaftlich genutzt. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche beträgt etwa 5317 ha. Hauptsächlich angebaut werden Betelnüsse (auf 2665 ha), Javaäpfel (1960 ha), Ananas (455 ha), Mango (237 ha), Tee (450 ha), Bananen (443 ha), Papaya (45 ha) und Zitronen (92 ha). Außerdem wird Gemüsebau und Hortikultur (Schnittblumen) betrieben. Die Schweinezucht hat größere Bedeutung.[6] Auf etwa 105 ha Fläche gibt es verschiedene Gewerbe- und Industriebetriebe.[7]

Bildungseinrichtungen

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Gebäude der NPUST

In Neipu befindet sich der Hauptstandort der Nationaluniversität Pingtung für Naturwissenschaft und Technik (NPUST, 國立こくりつへいひがし科技かぎ大學だいがく, Guólì Píngdōng Kējì Dàxué, Welt-Icon).[8] Die Universität geht auf eine noch zur japanischen Zeit gegründete landwirtschaftliche Hochschule zurück und hat ein vorwiegend agrarwissenschaftliches und ernährungswissenschaftliches Fächerspektrum. In Neipu befindet sich außerdem die Meiho-Universität (美和みわ科技かぎ大學だいがく, Měihé kējì dàxué), eine private Universität, die aus einer 1966 gegründeten Krankenpflegeschule hervorging.[9]

Tourismus, Sehenswürdigkeiten

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In Neipu befindet sich der Liudui-Hakka-Kulturpark (六堆客家文化園區, Liùduī Kèjiā Wénhuà Yuánqū, Welt-Icon), in dem in mehreren Ausstellungsgebäuden über die Kultur der Hakka in Süd-Taiwan informiert wird.[10] Der Name „Liudui“ („Sechs Haufen“) nimmt Bezug auf die historischen Ansiedlungen der Hakka im Süden Taiwans, die sich heute auf 12 Gemeinden bzw. Stadtbezirke im Landkreis Pingtung und in der Stadt Kaohsiung verteilen, wo Hakka die Mehrheit bilden. Der Park wurde am 22. Oktober 2011 eröffnet.[11][12]

Der Liudui-Tianhou-Tempel (六堆天后宮, Liùduī tiānhòu gōng, Welt-Icon) ist ein Hakka-Tempel der Meeresgöttin Mazu. Der Changli-Tempel (あきらはじむほこら, Chānglí cí, Welt-Icon) im Dorf Neitan, in dem Han Yu verehrt wird, geht auf einen Hakka-Tempel aus dem frühen 19. Jahrhundert zurück. Das Gebäude wurde jedoch mehrfach neu aufgebaut. Jedes Jahr finden am neunten Tag des neunten Mondkalenders (dem Geburtstag Han Yus) besondere Tempelfeierlichkeiten statt.[13]

Commons: Neipu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b 內埔きょう簡介 („Profil der Gemeinde Neipu“). Webseite von Neipu, abgerufen am 4. Januar 2020 (chinesisch (traditionell)).
  2. 原住民げんじゅうみん戶數こすう人數にんずう Households and Persons of Indigenous People. (xls) Taiwanisches Innenministerium, abgerufen am 4. August 2018 (chinesisch, englisch).
  3. 行政ぎょうせい區域くいき („Verwaltungsbereich“). Webseite von Neipu, abgerufen am 4. Januar 2020 (chinesisch (traditionell)).
  4. かくむら面積めんせきかい紹 („Einführung in die Dorfgebiete“). Webseite von Neipu, abgerufen am 4. Januar 2020 (chinesisch (traditionell)).
  5. 交通こうつう環境かんきょう („Verkehrsumfeld“). Webseite von Neipu, abgerufen am 4. Januar 2020 (chinesisch (traditionell)).
  6. 農業のうぎょう經濟けいざい („Agrarwirtschaft“). Webseite von Neipu, abgerufen am 4. Januar 2020 (chinesisch (traditionell)).
  7. 工業こうぎょう發展はってん („Industrielle Entwicklung“). Webseite von Neipu, abgerufen am 4. Januar 2020 (chinesisch (traditionell)).
  8. 國立こくりつへいひがし科技かぎ大學だいがく. Webseite der Universität, abgerufen am 4. Januar 2020 (englisch, chinesisch (traditionell)).
  9. About MU. Webseite der Universität, abgerufen am 18. Januar 2020 (englisch).
  10. 六堆客家文化園區. Webseite des Parks, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Oktober 2020; abgerufen am 18. Januar 2020 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/thcdc.hakka.gov.tw
  11. Taiwan to open 1st national Hakka cultural park. Taiwan Today, 22. Oktober 2011, abgerufen am 18. Januar 2020 (englisch).
  12. たびゆう建議けんぎ行程こうてい („Empfohlene Reiserouten“). Webseite von Neipu, abgerufen am 4. Januar 2020 (chinesisch (traditionell)).
  13. あきらはじむほこら („Changli-Tempel“). 文化ぶんか資源しげん地理ちり系統けいとう (Geografisches Informationssystem für kulturelle Ressourcen der Academia Sinica), abgerufen am 18. Juli 2019 (chinesisch (traditionell)).