Laiyi (Pingtung)

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Laiyi
らいきょう

Lage Laiyis im Landkreis Pingtung
Staat: Taiwan Republik China (Taiwan)
Landkreis: Pingtung
Koordinaten: 22° 32′ N, 120° 41′ OKoordinaten: 22° 32′ 0″ N, 120° 41′ 0″ O
Fläche: 167,7756 km²
 
Einwohner: 7.441 (Juli 2018)
Bevölkerungsdichte: 44 Einwohner je km²
Zeitzone: UTC+8 (Chungyuan-Zeit)
Telefonvorwahl: (+886) (0)8
Postleitzahl: 922
ISO 3166-2: TW-PIF
 
Gemeindeart: Landgemeinde (さと, Xiāng)
Gliederung: 7 Dörfer (むら, Cūn)
Bürgermeister: Jia Wumai (けいみゃく)
Webpräsenz:
Laiyi (Taiwan)
Laiyi (Taiwan)
Laiyi

Laiyi (chinesisch らいきょう, Pinyin Láiyì Xiāng, W.-G. Lai2-i4 Hsiang1, Paiwan: Kasugagu) ist eine Landgemeinde im Landkreis Pingtung auf Taiwan (Republik China).

Laiyi liegt im südlichen Abschnitt des Taiwanischen Zentralgebirges. Die durchschnittliche Höhe über dem Meeresspiegel beträgt etwa 500 Meter. Der Jahresniederschlag ist niedriger als der der allgemeinen Bergregionen und der Regen ist in den Monaten Juni bis Oktober konzentriert. Die restliche Jahreszeit ist verhältnismäßig trocken, insbesondere die Monate Januar bis Mai.[1] Die Nachbargemeinden sind Jinfeng und Daren (beide im benachbarten Landkreis Taitung) im Osten, Chunri im Süden, Taiwu im Norden und Wanluan, Xingpi sowie Fangliao im Westen.

Es gibt keine schriftlichen Quellen zur älteren Geschichte Laiyis. Wie die umliegenden Berggemeinden ist die Gemeinde seit Jahrhunderten vom indigenen austronesischen Volk der Paiwan besiedelt. Die Paiwan gerieten erst zur Zeit der japanischen Herrschaft über Taiwan unter zivilisatorischen Kultureinfluss. Nach der Übertragung Taiwans an die Republik China nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1950 der Landkreis Pingtung eingerichtet und Laiyi wurde zu einer Landgemeinde. Im Jahr 2014 erhielt die Gemeinde einen speziellen Status als „Berglandgemeinde der Ureinwohner“. Hier sollen die Sprache und Kultur der Paiwan eine besondere staatliche Förderung erfahren.

Nach der offiziellen Statistik gehörten Ende 2017 7256 Personen (etwa 98 %) den indigenen Völkern an.[2] Ganz überwiegend handelte es sich um Paiwan. Laiyi war damit die taiwanische Gemeinde mit der höchsten Absolutzahl von Angehörigen dieser Ethnie.

Verwaltungsgliederung

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Dörfer in Laiyi

Tjalja’avus
らいむら
Tjana’asiya
よし林村はやしむら
Calasiv
林村はやしむら
Kuljaljau
いにしえろうむら
Pucunug
文樂ぶんらくむら
Vungalid
もち嘉村かむら
Payljus
みなみかずむら

Layi ist in 7 Dörfer unterteilt (Namen in der Paiwan-Sprache, in chinesischer Schrift und Transkription).[1][3]

  • Tjalja’avus (らいむら, Laiyi)
  • Tjana’asiya (よし林村はやしむら, Yilin)
  • Calasiv (林村はやしむら, Danlin)
  • Kuljaljau (いにしえろうむら, Gulou)
  • Pucunug (文樂ぶんらくむら, Wenle)
  • Vungalid (もち嘉村かむら, Wangkia)
  • Payljus (みなみかずむら, Nanhe)

In Laiyi selbst gibt es keine größeren, überregionalen Straßen (Kreisstraßen, Provinzstraßen), lediglich zu großen Teilen unbefestigte Gemeindewege.

Landwirtschaftliche Produkte

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Fluss Linbian (はやし邊溪ぺんけ) in Laiyi

Zu den in Laiyi angebauten landwirtschaftlichen Produkten zählen Taro, Süßkartoffel, Kolbenhirse, Erdnuss, Mango.[3]

In Laiyi befindet sich das Erfeng („Zwei Gipfel“)-Bewässerungssystem (みね), das schon im Jahr 1923, zur Zeit der japanischen Herrschaft durch den japanischen Ingenieur Torii Nobuhei konzipiert und realisiert worden war. Es war ursprünglich für die Bewässerung der Zuckerrohrplantagen der Taiwan Sugar Company gedacht. Im Jahr 2008 wurde es zum kulturellen Erbe Taiwans erklärt und steht seitdem quasi unter Denkmalschutz.[4][5]

In der alten verlassenen Siedlung Wanjia (もちよしみきゅうしゃ) sind die Überreste eines mehrere Jahrhunderte alten „Schädelaltars“ zu besichtigen – ein Relikt aus der Zeit, als die Paiwan noch die Kopfjagd praktizierten (Welt-Icon).[6][7]

Commons: Laiyi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b 人文じんぶん地理ちり (Geografie der Bevölkerung). Webseite von Laiyi, abgerufen am 31. August 2018 (chinesisch).
  2. 原住民げんじゅうみん戶數こすう人數にんずう Households and Persons of Indigenous People. (xls) Taiwanisches Innenministerium, abgerufen am 4. August 2018 (chinesisch, englisch).
  3. a b 村落そんらく簡介 (Einführung in die Dörfer). Webseite von Laiyi, abgerufen am 1. November 2018 (chinesisch).
  4. Pingtung Heritage: Restoration Helps Laiyi Weir Keep Flowing. Nationaluniversität Pingtung für Naturwissenschaften und Technik (NPUST), archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. November 2018; abgerufen am 1. November 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/mportal.npust.edu.tw
  5. Chen Yan-ting: Statue honors Er-feng Waterway engineer. Taipei Times, 16. Juli 2017, abgerufen am 1. November 2018 (englisch).
  6. Wangjia Old Village もちよしみきゅうしゃ Altar of Human Skulls. outrecording.com, 18. Juni 2018, abgerufen am 1. November 2018 (englisch).
  7. Chiu Chih-jou, Jake Chung: Heritage sites, ceremonies listed in Pingtung County. Taipei Times, 16. Juni 2016, abgerufen am 1. November 2018 (englisch).