- Sacred Books of the East: 50-bändige Reihe von englischen Übersetzungen asiatischer religiöser Schriften des Hinduismus, Buddhismus, Taoismus, Konfuzianismus, Zoroastrianismus, Jainismus und Islam.
- Sadhak: Bezeichnung für einen Sadhana-Praktizierenden.
- Sadhana (skt.): Im Vajrayana die Bezeichnung der Praxis zur bildhaften Meditation auf eine oder mehrere Gottheiten. Ziel der Praxis ist die geistige „Vereinigung“ des Meditierenden mit dem Objekt seiner Meditation, der Gottheit.
- Sakka (skt. sakra): Der König der Devas; meist als Götterkönig übersetzt.
- Sakya siehe Sakyapa
- Sakyadhita: Ein 1987 in Bodhgaya gegründetes Netzwerk buddhistischer Frauen.
- Sakyapa: Eine der vier Hauptschulen (Nyingma, Sakya, Kagyü und Gelug) des tibetischen Buddhismus. Die Sakya-Tradition ging von dem 1073 begründeten Kloster Sakya aus.
- Salgye du Dalma (tib., „Die jenseits des konzeptuellen Denkens wirkt“): Ein Dakini (tantrische Geistwesen).
- Samadhi (skt., wörtlich Fixieren, Festmachen): Meditativer Zustand der Vertiefung. Der Geist ist auf ein einziges Objekt gerichtet; man spricht auch von der „Einspitzigkeit des Geistes“. Die bei der Meditation auftretenden Versenkungszustände werden als Jhanas bezeichnet.
- Samana: Bezeichnung für Bettelmönche und Asketen.
- Samantabhadra: Einer der acht großen Bodhisattvas des Mahayana-Buddhismus, der die „Weisheit der Wesensgleichheit“ und die Güte verkörpert.
- Samatha siehe Shamatha
- Sambhogakaya: In der „Dreikörper-Lehre“ (Trikaya) des Mahayana-Buddhismus die Bezeichnung für den „Freudenkörper“. Dieser Körper kann von Bodhisattvas, nicht jedoch von gewöhnlichen fühlenden Wesen wahrgenommen werden.
- Samma Ditthi: Der erste Teil des „Achtfachen Pfades“ - rechte Anschauung (Einsicht).
- Samsara (skt., wörtlich „beständiges Wandern“): Bezeichnung für den immer währenden Zyklus des Seins, den Kreislauf von Werden und Vergehen. Samsara bezeichnet keinen konkreten Ort, sondern einen Geisteszustand. Dieser Geisteszustand ist geprägt von mangelnder Einsicht (Verblendung) in die wahre Natur der Dinge. Dadurch wird das Leben als leidhaft angesehen. Ziel der buddhistischen Praxis ist das Loslassens von allen Bindungen, Begierden und Wunschvorstellungen. Dadurch bricht man von Samsara aus und erreicht Nirvana. Nirvana ist ein Geisteszustand, bei dem Gier, Hass und Verblendung vollkommen überwunden sind. Das hat die restlose Befreiung von allem künftigen leidhaften Wiedergeborernwerden, Altern und Sterben zur Folge.
- Samu: Im Zen-Buddhismus die Bezeichnung für das meditative Arbeiten; wird meist als Ergänzung zur Sitzmeditation (Zazen) und zur Gehmeditation (Kinhin) praktiziert.
- Samudaya: Die zweite der „Vier Edlen Wahrheiten“: Die Ursachen des Leidens sind Begehren, Abneigung (negatives Begehren) und Unwissenheit (über die Natur des Leidens).
- Samyutta-Nikaya: „Die Gruppierte Sammlung“; die dritte der fünf Nikayas (Sammlungen), aus denen die Suttapitaka des Pali-Kanon besteht.
- San-shih: Chinesische Bezeichnung für „Drei Zeitalter“.
- Sangha (skt. „Versammlung“): Ursprünglich die Bezeichnung für buddhistische Ordensangehörige: Mönche („bhikkhu“) und Nonnen („bhikkhuni“); später auch allgemeine Bezeichnung für Buddhismus Praktizierende.
- Sanji: Japanische Bezeichnung für „Drei Zeitalter“.
- Sanlun zong: Eine chinesische Form der Philosophenschule der Madhyamaka des Mahayana-Buddhismus.
- Sanron-shū: Eine im 7. Jahrhundert aus der chinesischen Sanlun hervorgegangene japanische Form der Philosophenschule der Madhyamaka des Mahayana-Buddhismus.
- Sanskrit-Kanon: Bezeichnung für die Sammlung von Mahayana-Sutras in Anlehnung an den in Pali verfassten Kanon buddhistischer Frühschriften (Pali-Kanon).
- Sarvastivada: Schule des frühen indischen Buddhismus, die sich nach dem 3. Konzil ca. 250 v. Chr. aufgrund von Meinungsverschiedenheiten u.a. über das Verständnis des Abhidharma von der Schule der Vibhajjavada, heute Theravada trennte. Die Schule ging mit der islamischen Eroberung Zentralasiens und Indiens im 11. Jahrhundert unter.
- Sastra siehe Shastra
- Satori (jap., wörtlich verstehen): Das Erlebnis der Erleuchtung im Zen-Buddhismus.
- Sautrantika: Name einer, dem Zweig der Staviravada zugehörigen, Schule des frühen indischen Buddhismus, die sich um 150 v. Chr. von der Schule des Sarvāstivāda abspaltete.
- Schlangenkönig siehe Naga
- Schneckenhorn (skt. shankha, tib. dung kar, jap. jinkai oder horagai): Eine Meeresschnecke, die u.a. im tibetischen Buddhismus bei Ritualen verwendet wird.
- Schulen des Reinen Landes siehe Amitabha-Buddhismus
- Sechs Daseinsbereiche: Darstellung der Welt im Mahayana-Buddhismus. Die Daseinsbereiche sind: Bereich der Götter (Devas), Bereich der eifersüchtigen Götter, Bereich der Menschen, Bereich der Tiere, Bereich der hungrigen Geister und Bereich der Hölle.
- Sesshin: Ein meist mehrtägiges Zen-Training, das von einem Zen-Lehrer geleitet wird.
- Shakuhachi: Eine traditionelle japanische Bambusflöte. Ab dem Ende des 16. bis zum 19. Jahrhundert wurde sie bei der Fuke-shū als Praxis zur Erleuchtung verwendet.
- Shakujō: Japanische Bezeichnung für den Priesterstock eines buddhistischen Mönches.
- Shakyamuni siehe Siddhartha Gautama
- Shamarpa: Der Name eines Linienhalters der Karma-Kagyü-Schule des tibetischen Buddhismus.
- Shamatha (pa., wörtlich „Sammlung“): Eine Meditationstechnik, bei der sich der Meditierende auf ein bestimmtes Meditationsobjekt konzentriert. Durch Ausschluss von anderen Gedanken soll so eine „Einspitzigkeit“ des Geistes erlangt werden, die in Folge zur Versenkung und tiefem inneren Frieden führen und sich in den meditativen „Erreichungen“ (jhanas) stabilisieren soll.
- Shambhala: Im tibetischen Buddhismus ein sagenumwobenes Reich, das im Praxissystem des Kalachakra eine wichtige Rolle spielt.
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- Shangpa: Eine der Kagyü-Tradition des tibetischen Buddhismus (Vajrayana) nahestehende eigenständige Schule.
- Shastra:In der buddhistischen Literatur ein erklärender Kommentar zu einer Schrift, meist zu einem Sutra.
- Shechen: Eine Richtung der Nyingma-Schule des tibetischen Buddhismus.
- Shiguseigan: Japanische Bezeichnung für Bodhisattva-Gelübde.
- Shikantaza: Im Zen eine Meditationsform, bei der man in bewusster Aufmerksamkeit sitzt; meist als „nur Sitzen“ ins Deutsche übersetzt.
- Shikoku-Pilgerweg (zu Deutsch etwa: „88 Orte Shikokus“): Ein buddhistischer Pilgerweg (Junrei) auf der japanischen Insel Shikoku. Auf der Pilgerstrecke befinden sich 88 Tempel.
- Shinbutsu-Bunri: Bezeichnet im engeren Sinn die in der Meiji-Restauration im Rahmen des Staats-Shintō durchgeführte Trennung der in Japan bis dahin sehr miteinander verwoben existierenden Religionen Shintō und japanischer Buddhismus.
- Shinbutsu-Shūgō: Die japanische Bezeichnung für die Wechselwirkung des Buddhismus in Japan mit den verschiedensten einheimischen religiösen Glaubensvorstellungen und deren Göttern.
- Shingon-shū: Eine von Kūkai (774–835) im Jahr 807 gegründete Schule des japanischen Buddhismus. Die Schule wird dem „Esoterischen Buddhismus“ zugerechnet.
- Shinnyo-En (wörtlich „Garten der Soheit“): Eine neue religiöse Gemeinschaft, die im Jahr 1936 in Japan entstand.
- Shōbōgenzō: Der Titel des Hauptwerks des japanischen Zen-Meisters Dōgen (1200-1253).
- Shōmyō: Buddhistischer Ritualgesang in Japan.
- Shri Devi siehe Palden Lhamo
- Shugden siehe Dorje Shugden
- Shunyata (skt., pa. suññatā, jap. kū) ist ein zentraler Begriff im Mahayana-Buddhismus und bedeutet soviel wie Leere, Leerheit oder auch Substanzlosigkeit.
- Siddha: Bezeichnung für jemanden, der Siddhi (besondere Kräfte) erlangt hat.
- Siddhartha Gautama (vermutlich 563 v. Chr. – 483 v. Chr.): Er lehrte als Buddha (wörtlich: Erwachter) den Dharma (die Lehre) und wurde damit der Begründer des Buddhismus. Andere Namen sind Buddha Shakyamuni, Tathagata und „Historischer Buddha“.
- Siddhi: Im Buddhismus und Hinduismus eine Bezeichnung für besondere, aussergewöhnliche Kräfte, die man gemäß der Überlieferung durch spirituelle Praxis erlangen kann.
- Sieben Faktoren des Erwachens siehe Bojjhanga
- Silas: Die ethischen Übungsregeln des Buddhismus: nicht töten, nicht stehlen, nicht lügen, kein sexuelles Fehlverhalten, den Geist nicht trüben. In Sanskrit werden die „Fünf Silas“ als Pañcaśīla bezeichnet. Die Silas haben in praktisch allen buddhistischen Traditionen eine grosse Bedeutung.
- Sitatapatra (tib. Dükar oder Dukar): Name einer tibetischen Gottheit, die besonders in der Mongolei hoch verehrt wird. Sie wird dargestellt mit weißer Körperfarbe und einem Schirm in der linken Hand.
- Sitzmeditation: Meditation im Sitzen; in Japan als Zazen bezeichnet.
- Skandhas: Die „Fünf Skandhas“ sind: Körper, Gefühle, Wahrnehmung, Geistesformationen und Bewußstsein. Alle Daseinserscheinungen können anhand dieser fünf Gruppen untersucht werden. Im Buddhismus kommt man dabei zum Schluss, dass in keiner der fünf Gruppen etwas existiert, das man eine für sich unabhängige, unveränderliche Ichheit oder ewige Seele bezeichnen könnte (Anatta).
- Sōhei (jap., wörtlich Mönch-Soldat): Die japanische Bezeichnung für bewaffnete buddhistische Mönche im feudal organisierten Japan.
- Sōka Gakkai: Eine buddhistische Religionsgemeinschaft, die 1930 in Japan gegründet wurde. Sie geht auf den Buddhismus des Gelehrten und Reformers Nichiren (1222–1282) zurück. Sie entwickelte sich als reine Laienbewegung und verbreitete sich von Japan aus weltweit.
- Sōtō-shū: Eine Richtung des Chan- und Zen-Buddhismus; die größte der drei japanischen Hauptrichtungen des Zen und eine der größten Gemeinschaften des Buddhismus in Japan überhaupt. Die Tradition wurde vom japanischen Zen-Meister Dōgen Kigen (1200-1253) aus dem Kaiserreich China nach Japan übertragen.
- Sthavira: Eine andere Bezeichnung für Thera.
- Stupa: Ein Denkmal das ein Symbol für den Buddha und den Buddhismus ist. Meist besteht ein Stupa aus einer quadratische Plattform als Basis, einer halbkugelige Kuppelgewölbe und einer Spitze. Traditionellerweise werden in einem Stupa Reliquien von Buddha oder hoch verwirklichten buddhistischen Meistern aufbewahrt.
- Suizen: Bezeichnung für eine Praxis der Fuke-shū, bei der Musik in Verbindung mit einem Höchstmaß an Konzentration zur Erleuchtung führen sollte.
- Sukhavati (skt., tib. Dewachen, jap. jōdo): Der Name des Reinen Landes des Buddha Amitabha, der im Amitabha-Buddhismus verehrt wird und große Bedeutung im Vajrayana hat. Anhänger dieser Traditionen hoffen in seinem „Reinen Land“, in dem es kein Leiden gibt, wiedergeboren zu werden um dort ohne Hindernisse zu praktizieren.
- Sumi-e: Die japanische Kunst der Tuschmalerei.
- Śūnyatā siehe Shunyata
- Sutra (skt., pa. sūtta): Bezeichnung für eine Lehrrede Buddhas. In den ersten Jahrhunderten des Buddhismus wurden Sutras von Schülern mündlich verbreitet. Später wurden sie schriftlich aufgezeichnet.
- Suttapitaka: Eine Sammlung von Dialogen und Lehrvorträgen des Buddha (Sutras). Die Sammlung wird auch Korb der Lehrreden genannt und wird als wichtigster Teil des Pali-Kanon angesehen.
- Swastika: Ein sehr altes religiös-rituelles Symbol, das schon früh in verschiedenen Kulturen auf fast allen Kontinenten bekannt war. In Indien ist es ein Glückssymbol. Bei der NSDAP war es ein Symbol des Nationalsozialismus (Hakenkreuz).
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