„Weihnachtsbaum“ – Versionsunterschied

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== Geschichte ==
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Die Entwicklung des Christbaumes hat keinen eindeutigen Anfang, sondern setzt sich aus [[Brauch|Bräuchen]] verschiedenen [[Kultur]]en zusammen. In immergrünen Pflanzen steckt Lebenskraft und darum glaubte man, Gesundheit ins Haus zu holen, wenn man sein Zuhause mit Grünem schmückte. Bereits [[Römer]] bekränzten zum Jahreswechsel ihre Häuser mit [[Lorbeer]]zweigen. Auch in nördlichen Gegenden wurden im [[Winter]] schon früh Tannenzweige ins Haus gehängt, um bösen Geistern das Eindringen und Einnisten zu erschweren und das Grün gab Hoffnung auf die Wiederkehr des Frühlings.


Schon im [[Mittelalter]] bestand vielerorts der Brauch, zu bestimmten öffentlichen Festlichkeiten ganze Bäume zu schmücken, wie zum Beispiel der [[Maibaum]] oder [[Richtbaum]]. Zu Weihnachten wurden in der Kirche [[Paradies]]spiele aufgeführt, zu denen ein Paradiesbaum, der durchaus auch ein Laubbaum sein konnte, mit Äpfel behängt worden. Der Apfel diente dabei als Zeichen der verbotenen Frucht und erinnerte an den [[Sündenfall]] und an die Befreiung des Menschen von der [[Erbsünde]] durch [[Jesus Christus]]. Noch bis ins [[19. Jahrhundert]] schmückte man in Norddeutschland seinen Christbaum mit [[Adam]] und [[Eva]], inklusive der Schlange, aus Holz oder gebacken.
Nachweislich wurde der erste Tannenbaum [[1605]] in [[Straßburg]] aufgestellt, vielleicht als ein Abbild des [[Bibel|biblischen]] [[Baum des Lebens]] im [[Paradies]]. Eine manchmal behauptete Verbindung zum [[Baumkult]] der [[Germanen]] gibt es also nicht. Damals schmückte man ihn mit Süßem und [[Kulturapfel|Äpfeln]] (daraus entwickelte sich der Christbaumkugelbrauch). Der Lamettabrauch wurde [[1878]] bei einer [[Innovation]] in [[Nürnberg]] entwickelt.

Die erste Erwähnung eines Christbaumes stammt aus dem Jahr [[1419]]. Die Freiburger Bäckerschaft hatte einen Baum mit allerlei Naschwerk, Früchte und Nüssen behängt, den die Kinder nach Abschütteln an Neujahr plündern durften.

Die [[Zunft|Zünfte]] und [[Verein]]e waren es schliesslich, die sich ein immergrünes Bäumchen in die Stube holten. Nachweislich wurde der erste Tannenbaum [[1605]] in [[Straßburg]] aufgestellt und man schmückte ihn mit Süßem und [[Kulturapfel|Äpfeln]] (daraus entwickelte sich der Christbaumkugelbrauch). Nach und nach wurde die Sitte der Stubenbegrünung auch beim gewöhnlichen Volk beliebt und diese holten Zweige und 'Dannenreisig' ins Haus.

Die Kirche, der große Waldgebiete gehörten, schritt gegen das Plünderer des Waldes zur Weihnachtszeit ein und billigten diesen [[heidnisch]]en Brauch nicht. Mit der Zeit aber mußten sie langsam ihren Widerstand gegen diesen Brauch aufgeben. Als die [[Reformator]]en den Christbaum zum Weihnachts[[symbol]] des 'rechtgläubigen' Protestanten und sich dadurch von der [[katholisch]]en Sitte des [[Krippe]]n-Aufstellens abgrenzten, trat der Christbaum seinen Siegeszug an.
Auch die Auswanderer des [[18. Jahrhundert]]s nahmen den Brauch mit nach [[Amerika]].

Da Tannenbäume in Mitteleuropa selten waren, konnten sich diese nur die begüterten Schichten leisten und die Stadtbevölkerung musste mit Zweigen und anfallendem Grün auskommen. Erst als ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch dort Tannen- und Fichtenwälder angelegt wurden, konnte der städtische Bedarf gedeckt werden.

Der Lamettabrauch wurde [[1878]] bei einer [[Innovation]] in [[Nürnberg]] entwickelt.


[[Kategorie:Weihnachten]]
[[Kategorie:Weihnachten]]

Version vom 26. November 2004, 09:44 Uhr

Geschmückter Weihnachtsbaum, hier eine Nordmanntanne im Bundeskanzleramt 2003
Geschmückter Weihnachtsbaum,
hier eine Nordmanntanne
im Bundeskanzleramt 2003

Der Christbaum, auch Weihnachtsbaum genannt, ist ein typischer Weihnachtsbrauch, bei dem ein Baum in die Wohnung gestellt und geschmückt wird.

Nadelbäume

Gewöhnlich wird als Baum eine Tanne genutzt, doch werden Fichten und andere Nadelbäume heute auch sehr gerne genutzt. In Deutschland wird überwiegend (rund 16 Millionen Stück jährlich) die Nordmanntanne als Weihnachtsbaum verwendet. Ihr Anbau findet überwiegend auf landwirtschaftlichen Flächen im Sauerland sowie in Schleswig-Holstein und Dänemark statt, wobei Dänemark mit einem Import von mehr als 10 Millionen Stück Marktführer ist.

Baumschmuck

Geschmückt wird der Weihnachtsbaum mit bunten Glaskugeln (sog. Weihnachtsbaumkugeln), Kerzen, Lametta, Strohsternen, kleinen Figuren oder Süßigkeiten und auf die Spitze wird meist ein Stern (Stern von Betlehem) oder ein Engel gesetzt. Unter dem Baum wird häufig eine Krippe aufgestellt und daneben die Weihnachtsgeschenke hingelegt.

Aufbau und Beseitigung

Der Weihnachtsbaum wird in der Adventszeit bzw. am Heiligen Abend aufgestellt und wird am 6. Januar (Dreikönigstag) oder erst am 2. Februar (Maria Lichtmess) weggeräumt.

Geschichte

Die Entwicklung des Christbaumes hat keinen eindeutigen Anfang, sondern setzt sich aus Bräuchen verschiedenen Kulturen zusammen. In immergrünen Pflanzen steckt Lebenskraft und darum glaubte man, Gesundheit ins Haus zu holen, wenn man sein Zuhause mit Grünem schmückte. Bereits Römer bekränzten zum Jahreswechsel ihre Häuser mit Lorbeerzweigen. Auch in nördlichen Gegenden wurden im Winter schon früh Tannenzweige ins Haus gehängt, um bösen Geistern das Eindringen und Einnisten zu erschweren und das Grün gab Hoffnung auf die Wiederkehr des Frühlings.

Schon im Mittelalter bestand vielerorts der Brauch, zu bestimmten öffentlichen Festlichkeiten ganze Bäume zu schmücken, wie zum Beispiel der Maibaum oder Richtbaum. Zu Weihnachten wurden in der Kirche Paradiesspiele aufgeführt, zu denen ein Paradiesbaum, der durchaus auch ein Laubbaum sein konnte, mit Äpfel behängt worden. Der Apfel diente dabei als Zeichen der verbotenen Frucht und erinnerte an den Sündenfall und an die Befreiung des Menschen von der Erbsünde durch Jesus Christus. Noch bis ins 19. Jahrhundert schmückte man in Norddeutschland seinen Christbaum mit Adam und Eva, inklusive der Schlange, aus Holz oder gebacken.

Die erste Erwähnung eines Christbaumes stammt aus dem Jahr 1419. Die Freiburger Bäckerschaft hatte einen Baum mit allerlei Naschwerk, Früchte und Nüssen behängt, den die Kinder nach Abschütteln an Neujahr plündern durften.

Die Zünfte und Vereine waren es schliesslich, die sich ein immergrünes Bäumchen in die Stube holten. Nachweislich wurde der erste Tannenbaum 1605 in Straßburg aufgestellt und man schmückte ihn mit Süßem und Äpfeln (daraus entwickelte sich der Christbaumkugelbrauch). Nach und nach wurde die Sitte der Stubenbegrünung auch beim gewöhnlichen Volk beliebt und diese holten Zweige und 'Dannenreisig' ins Haus.

Die Kirche, der große Waldgebiete gehörten, schritt gegen das Plünderer des Waldes zur Weihnachtszeit ein und billigten diesen heidnischen Brauch nicht. Mit der Zeit aber mußten sie langsam ihren Widerstand gegen diesen Brauch aufgeben. Als die Reformatoren den Christbaum zum Weihnachtssymbol des 'rechtgläubigen' Protestanten und sich dadurch von der katholischen Sitte des Krippen-Aufstellens abgrenzten, trat der Christbaum seinen Siegeszug an. Auch die Auswanderer des 18. Jahrhunderts nahmen den Brauch mit nach Amerika.

Da Tannenbäume in Mitteleuropa selten waren, konnten sich diese nur die begüterten Schichten leisten und die Stadtbevölkerung musste mit Zweigen und anfallendem Grün auskommen. Erst als ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch dort Tannen- und Fichtenwälder angelegt wurden, konnte der städtische Bedarf gedeckt werden.

Der Lamettabrauch wurde 1878 bei einer Innovation in Nürnberg entwickelt.