(Translated by https://www.hiragana.jp/)
Iran: 15-jährige Schülerin stirbt nach Schlägen von Sicherheitskräften - DER SPIEGEL
Zum Inhalt springen

Proteste in Iran 15-jährige Schülerin stirbt nach Schlägen von Sicherheitskräften

Bei den Protesten in Iran ist erneut eine junge Frau getötet worden: Eine Schülerin wurde von Sicherheitskräften offenbar so schwer misshandelt, dass sie ihren Verletzungen erlag. Ein weiteres Mädchen liegt im Koma.
Foto der Schülerin Asra Panahi

Foto der Schülerin Asra Panahi

Foto: AFP

Die 15-jährige Asra Panahi ist in der Stadt Aradabil nach Angaben einer iranischen Lehrergewerkschaft an den Folgen von Schlägen durch Sicherheitskräfte gestorben. »Beamte in Zivil« hätten das Schahed-Gymnasium in der nordwestlichen Stadt Ardabil »angegriffen«, teilte der Koordinierungsrat der Lehrergewerkschaften in einer Erklärung mit.

Ardabil gilt als Zentrum der Proteste, die der Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini Mitte September ausgelöst hatte. Die 22-Jährige war am 16. September in Teheran gestorben, nachdem sie dort drei Tage zuvor von der Sittenpolizei wegen des Vorwurfs festgenommen wurde, ihr Kopftuch nicht den Vorschriften entsprechend getragen zu haben.

Nach Angaben der Lehrergewerkschaft waren die Schülerinnen in Ardabil zu einer »ideologischen Veranstaltung« gebracht worden. Einige von ihnen skandierten dabei laut Gewerkschaft »Slogans gegen Diskriminierung und Ungleichheit« und waren »Gewalt und Beleidigungen durch Frauen in Zivil und verschleierte Frauen ausgesetzt«.

Eine weitere Schülerin liegt im Koma

Nach ihrer Rückkehr in die Schule seien sie erneut geschlagen worden. Asra Panahi sei danach im Krankenhaus gestorben, eine weitere Schülerin liege nach den Schlägen im Koma, teilte die Gewerkschaft mit.

Das staatliche Fernsehen strahlte später ein Interview mit dem Onkel des Mädchens aus, in dem er sagte, seine Nichte sei an Herzversagen gestorben. Die Website Didban Iran zitierte in einem Bericht den Parlamentsabgeordneten von Ardabil, Kasem Mussawi, mit den Worten, die 15-Jährige habe »Selbstmord begangen, indem sie Tabletten geschluckt« habe.

Der ebenfalls aus Ardabil stammende iranische Ex-Fußballstar und früherer Hertha-BSC-Spieler Ali Daei, der wegen seiner Unterstützung der Proteste Ärger mit den Behörden bekommen hatte, reagierte darauf empört. Auf Instagram schrieb er, er glaube nicht, dass Panahi an Herzversagen gestorben sei und wies die Behauptung, sie habe sich das Leben genommen, als »Gerüchte« zurück.

Als Reaktion auf Daeis Instagram-Post, dem zehn Millionen Menschen folgen, wies die Website der Justizbehörde Misan Online seine Version der Ereignisse als »Fake News« zurück.

als/AFP