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Jackie Chan wird 70: Ein Leben voller Schmerzen - DER SPIEGEL
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Jackie Chan feiert 70. Geburtstag Ein Leben voller Schmerzen

In mehr als 60 Jahren Filmgeschäft hat Jackie Chan viele Fans gewonnen und sich jede Menge Knochen gebrochen. Abseits der Leinwand leistete der Chinese sich etliche Fehltritte. Bilder einer langen Karriere.
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Schon mit sieben Jahren stand Jackie Chan im Film »Big and Little Wong Tin Bar« das erste Mal vor der Kamera. Geboren am 7. April 1954 (damals noch als Chen Gangsheng), wuchs der frisch gebackene 70-Jährige in ärmlichen Verhältnissen auf. Seine Eltern arbeiteten damals für einen Diplomaten als Koch und als Dienstmädchen. Hier ist Chan in einer Szene des Films »Superfighter 2« aus dem Jahr 1979 zu sehen.

Foto: ddp images
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Als Chans Vater für einen Job nach Australien ging, wurde der kleine Jackie als Siebenjähriger in ein strenges Schauspieler-Internat geschickt. Aufstehen frühmorgens um fünf Uhr, harte Trainingseinheiten und Strafen – so bildete ihn die Schule in Kampfkunst aus. »Schrecklich«, beschrieb er die Zeit Jahrzehnte später in einer britischen Talkshow. Hier ist Chan auf einem Plakat zum 1981 erschienenen Film »Auf dem Highway ist die Hölle los« zu sehen, in dem unter anderem auch Burt Reynolds, Roger Moore und Dean Martin mitspielten.

Foto: 2oth Century Fox / Everett Collection / ddp images
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In der ersten von bisher zwei erschienenen Autobiografien schrieb Chan 1999: Es sei zwar »erfreulich«, dass die körperliche Züchtigung an Internaten längst verboten ist. Er wollte aber nicht unerwähnt lassen, dass »die heutigen Künstler meiner Ansicht nach bei Weitem nicht mehr so gut sind wie wir«. Man könne deshalb behaupten, »dass das alte System besser funktionierte«. Hier befindet sich Chan in dem Film »Mr. Nice Guy« aus dem Jahr 1997 an der Seite von Gabrielle Fitzpatrick in brenzliger Lage.

Foto: New Line Cinema / Everett Collection / ddp images
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Für Chan selbst sollten sich die Härten des Internats auszahlen: 1971 verließ er mit 17 Jahren die Drama-Akademie und arbeitete sich als Stuntman in der Hongkonger Filmszene nach oben. Trotz mächtiger Konkurrenz schaffte er es, in Filmen mit der Kung-Fu-Legende Bruce Lee mitzuwirken, welcher eher für seinen ernsten Kampfstil bekannt war. Chan dagegen zeichnete sich durch amüsante Einlagen aus und entwickelte bewusst seinen eigenen Kampfstil, in dem er oft torkelnd und betrunken wirkte.

Foto: Pierre Perrin / Gamma-Rapho / Getty Images
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In Asien war Chan Anfang der Achtzigerjahre schon ein Star, der große Durchbruch in Hollywood wollte ihm damals noch nicht gelingen. Die meisten Stunts seiner Filmkarriere absolvierte der Chinese selbst – viele Verletzungen waren die Folge. Seit »Der rechte Arm der Götter« hat Chan zum Beispiel ein mit Plastik versiegeltes Loch im Kopf, nachdem er bei den Dreharbeiten von einem Baum gefallen war. Außerdem verlor er teilweise sein Gehör auf dem rechten Ohr. Fast keine Stelle an seinem Körper ließ er aus, als er in der US-amerikanischen Late-Night-Show von Conan O’Brien mit dem Finger auf vergangene Knochenbrüche deutete. Das war im Jahr 2000.

Foto: Dimension Films / Courtesy Everett Collection / ddp images
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Der große Durchbruch in den USA gelang ihm spätestens mit der Komödie »Rush Hour«: An der Seite von Chris Tucker kämpfte und blödelte Chan sich in die Herzen von Millionen Kinogängern. Der Film war für Chan einer von vielen in den USA, in denen sein komödiantisches Talent in den Vordergrund rückte – während Fans seiner Kampfkunst eher in asiatischen Produktionen auf ihre Kosten kamen.

Foto: mptv / ddp images
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Privat ging es bei Chan fast so turbulent zu wie in seinen Filmen. In seiner zweiten Biografie »Never Grow Up« bezeichnete er sein früheres Ich als »totalen Vollidioten«. Er habe betrunken am Steuer gesessen und habe einmal an einem Tag gleich zwei Luxusautos kaputt gefahren. Als er berühmter wurde, habe er viel Geld für Alkohol, Glücksspiel und Prostituierte ausgegeben, gab er zu. Hier ist Chan in einer Szene der Actionkomödie »Shanghai Noon« an der Seite von Owen Wilson zu sehen.

Foto: Touchstone Pictures / Everett Collection / ddp images
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1982 heiratete Chan dann eine taiwanische Schauspielerin, mit der er einen Sohn hat. Ende der Neunzigerjahre leistete sich Chan einen Seitensprung, aus dem eine Tochter hervorging. 2014 brachte Sohn Jaycee Chan seinen Vater in große Verlegenheit, als er wegen Drogenbesitzes in Peking festgenommen wurde. Jackie Chan, den die chinesische Polizei Jahre zuvor zum »Botschafter« einer Drogenkampagne berufen hatte, geriet unter Druck und gab später öffentlich seinen Ärger über den Vorfall zu. Hier ist er neben Chris Tucker in einer Szene von »Rush Hour 2« aus dem Jahr 2001 zu sehen. 2007 wurde die Reihe zu einer Trilogie. Seit vielen Jahren laufen auch Planungen für »Rush Hour 4«, auch Chris Tucker soll Interesse an einer weiteren Fortsetzung haben.

Foto: United Archives / ddp images
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2010 trat Chan die Nachfolge von Mister Miyagi an, als er die Rolle des Lehrmeisters in der Neuauflage von »Karate Kid« annahm. Seinen Schüler spielt in dem Film Jaden Smith, der Sohn von Will und Jada Pinkett Smith. Mit einem Einspielergebnis von circa 358 Millionen Dollar ist es der bisher erfolgreichste Film von Jackie Chan.

Foto: ddp images
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Was im internationalen Rampenlicht oft untergeht: Chan ist auch ein glühender Patriot. Er machte nie ein Geheimnis aus seiner Bewunderung für Chinas Kommunistische Partei. »Ich beneide euch, dass ihr Parteimitglieder seid«, sagte er 2021 bei einem von der chinesischen Filmvereinigung organisierten Treffen. »Ich möchte auch Parteimitglied werden«, fügte er hinzu. Berichten zufolge feixten später Nutzer im Internet, Chan sei wegen seiner Skandale womöglich nicht dafür geeignet. Zwischen 2013 und 2023 war er Mitglied der politischen Konsultativkonferenz, die Chinas Nationalen Volkskongress berät – jenes nicht frei gewählte Parlament unter der Alleinherrschaft der KP. Hier ist er 2015 auf einer Veranstaltung der Konferenz zu sehen.

Foto: How Hwee Young / EPA / picture alliance / dpa
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Mittlerweile taucht er nicht mehr in der Liste des Gremiums auf, was an seinem Alter liegen könnte. Parolen sind ihm deshalb jedoch nicht ausgegangen: Dass China so stark geworden sei, liege am Erfolg jedes Einzelnen und an der Führung unter der Partei, sagte er in einem Interview. In China ist Chan sehr beliebt. Seit Jahren treibt er sein soziales Engagement voran und setzt sich etwa über das Uno-Kinderhilfswerk Unicef für Not leidende Kinder ein. Hier hält er die olympische Fackel für die Winterspiele 2022 in Peking der Hand.

Foto: Ng Han Guan / AP / picture alliance / dpa
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Nach Jahrzehnten im Showgeschäft – in mehr als 80 Filmen als Darsteller, in zahlreichen weiteren als Regisseur – ist Chan wohl weltweit einer der bekanntesten Chinesen. Auch wenn er nun seinen 70. Geburtstag feiert, denkt er trotzdem nicht ans Aufhören: »In der Zukunft liegen immer noch zehn Filme, die darauf warten, dass ich sie drehe«, erzählte er in einem Interview mit dem Magazin »Harper’s Bazaar« im Januar. Chan wollte immer ein Schauspieler sein, der auch kämpfen kann – nicht umgekehrt. Denn das Leben als Actionheld sei kurz, erklärte er.

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Casey Curry / Invision / AP

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Er wisse schon gar nicht mehr, wie sich Schmerzen anfühlen. Gebrochene Nase, gebrochene Hand, gebrochener Fuß: »Wenn du dir oft diesen Schmerz einprägst, traust du dich viele Bewegungen nicht mehr zu machen«, sagte Jackie Chan »Harper’s Bazaar«. Als er sich vor Jahren während Dreharbeiten verletzt habe, habe ihn der Regisseur gefragt, ob das nicht wehtue. »Ich habe gesagt, das habe ich schon vergessen«, sagte Chan.

Foto: VCG / Getty Images
svs/dpa

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