Deutsches Fremdwörterbuch | |
Humus |
M. (-, selten
-es; ohne Pl.), seit späterem 18. Jh. nachgewiesene Entlehnung aus lat.
humus ‘Erde, Erdboden, Erdreich’ (→ exhumieren; zurückgehend auf
gleichbed. idg. *ĝhđem, ĝh(đ)om; vgl. lat. homo ‘der auf der
Erde Lebende, Irdische; Mensch’, → Homunkulus, humanus ‘menschlich,
menschenwürdig, -freundlich; feingebildet’, → human, und got. guma, ahd.
gomo ‘Mensch, Mann’, vgl. dtsch. Bräutigam).
Fachspr. in
der Geologie und Biologie für ‘Gesamtheit der die oberste Schicht des Erdbodens
bildenden Substanz aus abgestorbenen, verwesten und zersetzten tierischen und
v. a. pflanzlichen Bestandteilen, die als Produkt mikrobiologischer,
biochemischer Prozesse dem ständigen Ab-, Um- und Aufbau unterworfen ist und in
der Landwirtschaft aufgrund ihrer Eigenschaften (Auflockerung, Absorption,
Schutz der Pflanzenwurzeln vor Witterungseinflüssen, Frost, Hitze, Austrocknung
u. ä.) zur Bodenverbesserung eingesetzt wird’ (→ Kompost; vgl. Bezeichnungen für
ähnliche Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten aufweisende pflanzliche und
organische Substanzen wie Moder, Mist, Mull, Torf ), z. B. Laub
verrottet zu fruchtbarem Humus für Obst und Gemüse, Gartenabfälle können
kompostiert und in wertvollen Humus umgewandelt werden, eine Schicht Humus ist
in der Lage, Schadstoffe weitgehend auszufiltern, Pilze und Käfer zersetzen das
Totholz zu Humus; Auflage-, Bio-, Deponie-, Feucht-, Garten-, Kompost-, Moor-,
Nähr-, Pflanz(-en)-, Rinden-, Roh-, Waldhumus; Humusabbau/aufbau,
-ablagerung, -anreicherung, -anteil, -auflage/-decke/-schicht, -bildung, -boden,
-deponie, -dünger, -erde, -erzeugung, -gehalt, -gewinnung, -toilette,
-umwandlung, -wirtschaft, -zufuhr; humusähnlich, -arm/-reich, -artig, -bildend,
-haltig, -sauer, seit Mitte 19. Jh. häufiger bildlich verwendet im Sinne von
‘Gesamtheit erfolgversprechender Ausgangsbedingungen, die zum fruchtbaren
Grundstock einer politischen, kulturellen Erscheinung, Strömung, Bewegung, einer
Idee/Ideologie o. Ä. werden; Nährboden, Grundlage, Boden, Grund’ (s. Belege
1852, 1910, 1940, 1985, 1993, 2004; → Basis, → Fundament), in Wendungen wie
der Humus, der diese Gedanken nährt, der Humus der abendländischen Kultur,
diese Widersprüchlichkeiten bilden den Humus für Kreativität, Humus des
Christentums, der Humus der Kunst ist der Gedanke, der fruchtbare Humus, aus dem
die Rechtsgeschichte ihre Nahrung zieht, auf dem Humus der europäischen Kultur
gewachsen, die Galerien erweisen sich als wahrer Humus des Kunstlebens und
Zss. wie Geistes-, Innovations-, Kultur-, Sozial-, Sprach-, Volkshumus;
Humusboden.
Dazu seit Anfang 19. Jh. die fachspr. adj. Ableitung
humos, neben seit frühem 19. Jh. belegtem humös, seit Mitte
19. Jh. belegtem humisch und seit Mitte 19. Jh. vereinzelt belegtem
humus in der Bed. ‘im Humus enthalten, zum Humus, zu seinen Bestandteilen
gehörig; humusartig; humushaltig, reich an Humus’, z. B. humose und lehmige
Sandböden, Farne lieben lichten Schatten und frischen, humosen, durchlässigen
Boden, die Erdoberfläche im Wurzelbereich mit humosem Material abdecken, humoses
Substrat, mit der seit früherem 19. Jh. bezeugten Ableitung Humosität
F. (-; -en); seit früherem 19. Jh. (analog zu exemplifizieren, mumifizieren,
verifizieren u. a. auf lat. facere ‘machen’ zurückgehenden Verben
lehngebildetes) humifizieren V. trans. ‘in Humus umwandeln’, v. a. in der
adj. verwendeten Part.-Perf.-Form humifiziert, mit dem gleichzeitig
bezeugten Verbalsubst. Humifizierung F. (-; -en) neben seit Mitte 19. Jh.
nachgewiesenem gleichbed. Humifikation F. (-; -en) ‘Humusbildung’; seit
spätem 19. Jh. die verbale Ableitung humusieren V. trans. ‘mit Humus
versehen, anreichern, vermengen, durchmischen’ mit dem Verbalsubst.
Humusierung F. (-; -en).
Belege
Linné 1764 Reisen durch
Oeland (Übers.) 89
Etwas besonders von diesen Steinen ist, daß sie, ob sie
gleich härter sind, als Kiesel, wenn sie zu Tage liegen, durch den Regen und die
Sonne aufgelöset werden und in eine schwarze Erde zerfallen; aber noch seltsamer
ist, daß aus einem Steine ein Humus entstehet;
1785 Schr. Berlin. Ges.
naturforschender Freunde VI 59
Auf den Bergen die einen kiesigen Grund
haben, findet man ein sandiges Erdreich; sind sie mit Sträuchern bewachsen, so
werden sie dadurch in den Stand gesetzt, noch mehrere derselben zu ernähren,
wegen der vegetabilischen Erde oder eines wirklichen Humus der daraus entstehet;
Goethe 1813 Br. (WA IV 23,235)
wie ich in der Champagne mit Händen
greifen konnte, daß Schwefelkiese sich in dem Humus, in der Ackererde erzeugen;
Bronner 1836 Weinbau III 43 (Anm.)
das Gelbwerden der Stöcke rühre von
einem saueren Humus her;
Bischoff 1836 Lehrb. d. Botanik II 1,2,214
Die
vorhin beschriebene Dammerde, welche wegen ihres Gehaltes an reinem Humus dem
Boden durch ihre Beimengung in vorzüglichstem Maße Fruchtbarkeit ertheilt, wird
daher auch fruchtbare, milde oder fette Dammerde oder milder, auch löslicher
Humus genannt;
Schleiden 1842 Bot. I 189
Der Humus (Humussäure, Ulmin,
Ulminsäure, Humuskohle, Humusextract, Quellsäure, Quellsatzsäure u. s. w.). Bei
freiwilliger Zersetzung vegetabilischer Theile unter Mitwirkung von Wärme und
Feuchtigkeit;
Planta 1852 Wiss. d. Staates II 78
ist bei ihm [Nomadentum]
die karakteristische wirtschaftliche Folge der Uebervölkerung die bewaffnete
Völkerwanderung, wodurch von den asiatischen Steppen aus Schicht auf Schicht
über Asien und Europa gegossen und . . damit ein für die Entwicklung des
wirthschaftlichen Prinzips und der Staatsorganisation überhaupt äußerst üppiger
Volkshumus geschaffen wurde;
Sendtner 1854 Vegetationsverhältnisse 131
Man begreift die organischen Verwesungsproducte unter dem Namen Humus (wenn
bloss tierisch Guano, Jauche u. dgl.), die rein vegetarischen bezeichnet man als
Moderboden, eine besondere Art Torf;
Riehl 1861 Ges. 419
die Theorie vom
„Humus“ als gleichsam der gegebenen, historischen und materiell-praktischen
Grundlage des Pflanzenlebens;
Berlepsch 1875 Schweizerkunde 260
in den
Thalsohlen durch Kies, Gerölle, Lehm oder Kulturerde (Humus) bedeckt;
Th.
Mann 1909 Hoheit (W. II 38)
daß man da und dort nicht nur die jüngst
gefallene Nadel- und Laubdecke, sondern den größten Teil des Abfalls von Jahren
teils als Streu, teils als Humus entfernt und der Landwirtschaft überliefert
hatte;
Bierbaum 1910 Reife Früchte 68
Unsere Kraft liegt in Asien, im
Urgebiet des Menschen, das schon mehr Kulturen sterben sah, als je in Europa
entstanden sind. Dort ist viel verfault und daher, dank der Düngung durch
Jahrtausende der beste Humus für eine neue, für unsere Kultur;
Stiny 1922
Techn. Geologie 210
Heidelbeeren und andere Besiedler sauren Humuses . .
eine allmähliche Vernässung und Vermoorung des Waldbodens vorbereitend;
Lokal-Anz. 12. 3. 1933
sich für das Staudenbeet die schönsten Sachen
herauszusuchen, die nur in einem guten, humusreichen Kulturboden ihre vollste
Schönheit zeigen;
1940 Geopolitik 170
Die Weltreiche sind Humus für
blosse Zivilisation;
Offenburger Tagebl. 18. 6. 1959
Jedes Land mit einem
unverwechselbaren Eigengewächs brillieren zu lassen, wie es eben nur auf dem
Humusboden der nationalen Kultur gedeihen kann;
Heimpel 1960 Kapitulation
68
Unserer Bildungsarbeit fehlt der Humus der noch immer wirksamen
französischen literarischen Kultur und weithin der Humus des Elternhauses;
Strittmatter 1963 Ole Bienkopp 334
Anngret stand auf Stelzenschuhen im
Fallaub, erhaben über Humus und Moder der Dorfstraße. Eine Orchidee zwischen
Bauernblumen;
Götz 1970 Süß- u. Sauerkirschen o. S.
Die Wurzelentwicklung
wird durch einen mit Humus (Torf, Kompost) angereicherten und gut
durchfeuchteten Boden positiv beeinflußt;
Mannh. Morgen 13. 11. 1985
Wer
glaubt, Schönbergs spektakuläre Erfindung der Zwölftontechnik sei als exotischer
Pilz aus dem kulturellen Humus entsprossen, der irrt;
Spiegel 9. 8. 1993
Bei Rivalitäten, die in keiner Mannschaft ausbleiben, sind mithin alle
wechselweise erpreßbar – ein Humus mit giftigen Altlasten, wie Kriminologen
erkannt haben;
Berl. Ztg. 10. 5. 2004
Müntzer zu feiern bot der DDR
Gelegenheit, die eigenen Wurzeln etwas tiefer in den Humus der Geschichte zu
treiben.
Schlossberger 1856 Thier-Chemie II
236
Bei dem Kochen mit Mineralsäuren entsteht neben Leucin ein Humuskörper,
aber keine Säure . . Gerade durch diese Humifikation des vorausgesetzten
Kohlenhydrates könnte . . die Erzeugung solcher Säuren abgeschnitten seyn;
Pappenheim 1858 Handb. d. Sanitätspolizei I 251
Ueber die Humifikation
und Mumificirung der Leichen kenne ich keine chemischen Angaben;
1866 Zschr.
d. dtsch. geolog. Ges. XVIII 130
Der zu der Humifikation nöthige Sauerstoff
wird demnächst aus Oxyden aufgenommen;
1899 Zschr. f. anorg. u. allg. Chemie
XXI 339
Humusbildung und Reduktion . . Die Reduktion findet statt bei der
Humifikation von organischen Resten in Berührung mit Eisenoxyd;
Potonié 1911
Kaustobiolithe 6
Inwieweit bei diesen Humifikationen eine Oxydation in Frage
kommt, ist nicht untersucht;
Genius 1933 Fremdwb. 408
Humifikation . .
Humusbildung;
1971 Ber. d. Dtsch. botan. Ges. LXXXIV 36
Geringe
Humifikationen treten demgegenüber wieder im Uferbereich des Hurler Meeres auf;
Egli 1997 Stoffflüsse o. S.
Eine Veränderung des Humusgehaltes in einem
bestimmten Tiefenintervall ist auf ein Ungleichgewicht von Aufbau (Humifikation,
Bioturbation u. a.) und Abbau . . zurückzuführen.
Moleschott 1845 Krit. Betrachtung 96
Alles Folgende, was Liebig nun an
jene Lehre von den Wurzelexcrementen anreiht, behält seinen Werth, wenn man es
auf das Laub, welches theils abfällt, theils eingeackert wird, anwendet . .
Jenes Laub muss humificirt werden, einerlei ob hierbei der letzte Zweck darin
besteht Humussäuren oder Kohlensäure zu bilden;
Ostwald 1919 Kolloidchem.
Beihefte XI 155
von solchen pflanzlichen Ueberresten . ., welche genügend
lange Zeit dem Wasser und der Luft ausgesetzt gewesen sind, um „gut humifiziert“
zu sein;
Blanck 1929 Handb. d. Bodenlehre I 406
Neue Ergebnisse über die
stoffliche Beschaffenheit des humifizierten Anteils;
Salzb. Nachr.
6. 9. 1993
Humifizierte Traubenkerne bilden die Grundlage für die . .
Filtermasse;
taz 8. 8. 1998
das Langzeitverhalten von humifizierten
Schadstoffen ist zur Zeit kaum erforscht;
ebd. 22. 2. 2002
wer sich da
alles gütlich tut an faulem Laub, an den Kotkrümeln phytophager Insekten . .
oder an den Nährsalzen aus den humifizierten Ausscheidungen von Ohrwürmern und
Schnepfenfliegen.
Moleschott 1845 Krit.
Betrachtung 96
Um aber diese Humificirung zu bewirken, ist Fäulniss und
Verwesung nöthig . . Ebenso leicht erklärt sich also wie der schwere Thon- und
Lehmboden vermöge seiner physikalischen Eigenschaften auf die Humificirung
hemmend einwirkt;
1866 Chem. Zentralbl. XI 29,453
die verharzende Wirkung
der Phosphorsäure . ., die dabei selbst so wenig eine Veränderung erfährt, wie
die Schwefelsäure bei der Humificirung des Zuckers und ähnlichen durch
„Katalyse“ verlaufenden Processen;
Ramann 1905 Bodenkunde 158
Durch
chemische Umbildung: Zerfall der Pflanzenstruktur in den tiefen Schichten sehr
alter Moose durch fortschreitende Humifizierung;
Blanck 1929 Handb. d.
Bodenlehre I 388
das Ausmaß der „Zersetzung“ oder besser Umwandlung der
ursprünglichen Pflanzenstoffe in der Richtung der Humifizierung;
Liria/Kubiena 1967 Bodenanalyse 123
Gute Zersetzung, Humifizierung und
Bindung an die Mineralsubstanz, Mullbildung;
taz 18. 3. 2000
Der Trester
wird einem einjährigen Humifizierungsprozess unterzogen, um einerseits die
Energien des Tresters freizusetzen und andererseits, um neue, während dieser
Stoffumwandlung entstandene Energien hinzuzugewinnen.
1857 Naturhist. Notizen VI 145
Auch hat Herr T. den grossen Vortheil
schätzen gelernt, welchen die auf humischen Boden erzielten Pflanzen gegen die
auf anderen Bodenarten erzogenen gewähren, da letztere durch den Wechsel und
auch bei der Versendung mitunter leiden und immer nicht so schnell wieder
verpflanzt werden können, wie die selbsterzogenen, erst im Augenblicke der
Verpflanzung herausgenommenen Pflanzen;
Kaltschmidt 1863 Fremdwb. 349
humisch . . humussauer, erdsauer;
1927 Zentralbl. f. d. ges. Ophthalmologie
XVIII 314
Man muß das Vorhandensein eines humischen Virus vermuten. Damit
stimmt überein, daß das Trachom in Rußland angeblich nur bei der Landbevölkerung
verbreitet ist;
Dehem 1950 Raubtiere 10
Die Färbung kann durch
Besonderheiten der Einlagerung, z. B. humisch-mineralischer Natur, gewissen
Differenzierungen unterworfen sein;
1984 Zentralbl. f. Mineralogie II 431
Es wird ein Wechsel von mehr humischer Fazies am Südrand zu mehr lipidischer im
Zentrum des nordwestdeutschen Oberkarbonbeckens vermutet.
1810 Annalen d. Ackerbaues XII 627
Die Niederung um Woldeck scheint mir
durchaus einen guten, fruchtbaren Boden zu haben, welcher an einigen Stellen
beträchtlich thonig, an andern ziemlich humos ist;
Schwerz 1837 Ackerbau I
30
Diese Lebensnahrung, wiewohl bei weitem nicht die einzige, besteht in
jenen humosen Theilen, die als Reste abgestorbener organischer Wesen nach
Auflösung des Verbandes ihrer Bestandtheile vermittelst der Gährung und Fäulniß
hervorgegangen, in dem großen und weisen Kreislaufe der Dinge bestimmt sind, zum
Gefüge neuer Wesen zu dienen;
Cotta 1852 Geognosie 254
herrscht Thon oder
Lehm vor, so ist es ein mergeliger Kalkboden, herrscht Sand . . vor, ein
sandiger, herrscht Humus vor, ein humoser Kalkboden;
Sendtner 1854
Vegetationsverhältnisse 488
auf dem humosen Düngerboden der Wiesen;
Dittmann 1858 Landwirtschaft I 82
So sagt man z. B. Sandboden, sandiger
Thonboden . . und bezeichnet die nähere Beschaffenheit durch Zusätze . . wie:
leichter, grobkörniger, humoser Sand;
Liebig 1862 Feldbau 343
In einem
Boden, welcher reich an Kalk und humosen Materien ist, wird in Folge des
Verwesungsprocesses in der Ackerkrume eine gewisse Menge des in der Erde
gebundenen Ammoniaks in Salpetersäure verwandelt;
Knop 1868 Kreislauf d.
Stoffs I 269
Vielleicht sammeln diese Insecten die Säure in verwesenden
humosen Substanzen, z. B. den Fichtennadeln;
Ramann 1893 Forstl. Bodenkunde
u. Standortslehre 103
insbesondere von Eisenoxyd und humosen Stoffen stark
aufgenommen;
Meitzen 1894 Boden V 423
Dieselbe besteht aus humosem,
mildem Lehmboden mit mindestens 25 cm Krume und ebenso tiefem, durchlassendem,
gutem Untergrunde von Lehm in fehlerfreier Lage;
Laatsch 1944 Dynamik 184
Sehr häufig findet man auch im hellen Untergrund Hamsterröhren, in die dann
gewöhnlich humose schwarze Erde des A-Horizontes eingeschlämmt wurde;
Pape
1971 Leitfaden z. Gesteinsbestimmung o. S.
Auf dem Gipfel des Granitmassivs
lagert Hochmoor, unter dem der Granit durch humose Wässer . . zu Kaolin
verwittert;
Lenz 1985 Exerzier-Platz (W. X 291)
Frisch ist der Boden,
nahrhaft, humoser Sand und milder Lehm, wo er Kalk braucht, da bekommt er ihn;
Frankf. Rundsch. 3. 2. 1997
Beim Graben vermischen die Tiere [Maulwürfe]
die humose Muttererde unter der Grasnarbe mit dem mineralreichen Unterboden und
produzieren so, Hügel für Hügel, feinkrümelige Anzucht- und Blumenerde;
taz
28. 10. 2004
Die Grünpflanzen neben den Weinreben schaffen nach und nach
eine durchlüftete, humose, biologisch aktive und gut wasserspeichernde
Bodenkrume.
1818 Möglinsche Annalen d. Landwirtschaft
II 2,306
Er wird gemißbraucht, aber allerdings ist Säure in manchem Boden
erweißlich, kommt in dem kalten humösen Boden am häufigsten und stärksten vor
und ihre Brechung durch Alkalien ist sehr wichtig;
1827 Verhandl. d. Vereins
z. Beförd. d. Gartenbaus III 229
Die behauptete Erfahrung, daß der Hopfen
einen humösen Lehmboden oder einen stark lehmigen humösen Sandboden verlangt;
Bischoff 1836 Lehrb. d. Botanik II 1 2,214
Die vorhin beschriebene
Dammerde . . wird . . milder, auflöslicher Humus genannt; der damit reichlich
versehene Boden heißt milder humöser Boden;
Sanders 1871 Fremdwb. I 504
Humös . . humusreich;
Kayser 1905 Lehrb. d. allg. Geologie II 254
Eine
wichtige Rolle spielt hier oft neben den Atmosphärilien die Vegetation (humöse
Verwitterung);
Schubart 1975 Kultur d. Bronzezeit 187
unter einer
Steinplattenlage . . fand sich eine nordöstlich orientierte, rechteckige
Steinkiste . . bis zu einer Tiefe von 0,25 m unter der Oberfläche fand sich
humöser Boden in der Steinkiste;
Graumann 2006 Müller 90
Bedburg hat in
dem sogenannten Hasenthal ganz vorzüglichen humösen Lehmboden, die höher
liegenden Gründe haben meistens milden Lehm mit Mergel-Unterlage.
Schenck 1831 Volks-Wirtschaft II 430
Aber eine
mehrmalige Bearbeitung des Bodens oder gar eine zehnjährige Freistellung
desselben, verbunden mit Gras- und Heu-Benutzung, dürfte schon an den meisten
Stellen den Nachtheil haben, daß der Boden nun die zur Aufnahme edler
Land-Holz-Arten nöthige Feuchtigkeit und Humosität verlöre;
Lengerke 1840
Landwirtschaftl. Statistik I 118
Sachsen-Altenburgs Boden ist in den
Thalgegenden oft steinig und sandig. Eigentlich vorzügliches Land d. h. Boden,
der einen ansehnlichen Thongehalt bei entsprechender Humosität besitzt;
Wessely 1873 D. europ. Flugsand 149
Die Humosität des Bodens wird durch
den Föhrenwald um die Hälfte schneller oder ausgiebiger gefördert, wie durch
Pappel und Akazie;
Passon 1905 Praxis d. Agrikulturchemikers 120
so dass
der Landwirt auf eine Untersuchung solcher Böden wird in der Regel verzichten
können, wenn nicht besonders hervortretende Eigenschaften dies wünschenswert
erscheinen lassen, wie etwa starke Humosität;
Pape 1971 Leitfaden z.
Gesteinsbestimmung o. S.
Nach dem Grad der Zersetzung werden . . 10
Humositätsgrade unterschieden, die durch Zerdrücken einer feuchten Torfprobe in
der geschlossenen Hand bestimmt werden;
Tidow 2002 Auswirkungen menschl.
Einflüsse 170
Drei Wuchsfaktoren bestimmen Ertrag und Aussehen eines
Standortes: Wärme, Bodenfeuchte und . . Humosität.
Häfener 1847 Wiesenbau 26
Humusen Boden nennt man ihn, wenn er bei 60
Procent Thon nicht unter 5 Procent Humus enthält;
1867 Annalen d.
Landwirthschaft XLIX 343
Bei dem Konzentriren der Bodenlösung schieden sich
gelblich-bräunliche Flecken ab, die offenbar aus humusen Säuren bestanden und
selbstverständlich mit verbrannt wurden;
Lampert 1910 Binnengewässer 156
Die meisten der zahlreichen Arten durchlaufen ihre Verwandlung in humuser Erde,
in und an verfaulenden Pflanzenwurzeln, nur wenige im Wasser;
Çengel 1978
Mikrobielle Dynamik 24
Von der Textur und dem organischen Anteil her ist er
als humuser Sand anzusprechen;
Rhein-Ztg. 22. 3. 1997
Sie liebt die
frischen, tonreichen basischen oder neutralen, lockeren, humusen Böden bei
wintermildem, feuchtem Klima: die Waldeibe;
Mannh. Morgen 25. 7. 1998
Diese Gehölze brauchen vor starkem Wind geschützte Plätze, lieben lichten, doch
keinen tiefen Schatten und keine pralle, heiße Sonne. Die Erde sollte leicht
sauer und humus sein;
Tron 2000 Reliefausgleich 18
Über diesem Humusband
befindet sich heute eine 2 m mächtige Sequenz aus schwach humusen sandreichen
Kolluvien.
Tiefenbacher 1880 Rutschungen 211
die Böschungen [können] humusirt, besamt und bepflanzt werden;
Krudener 1951
Ingenieurbiologie 101
auch die Terrassenflächen müssen humusiert [werden];
1978 Sudetenland XX 50
Die Gebäude, die mitten im Wald errichtet worden
waren, besaßen zum großen Teil Flachdächer, die zur Tarnung humusiert und
bepflanzt und deshalb von der feindlichen Luftwaffe nicht gefunden worden waren;
Zeit 21. 6. 1996
Neue Dünen häufeln sich an und werden nach und nach von
Pflanzen besiedelt, festgehalten, humusiert und schließlich bewaldet;
St.
Galler Tagbl. 13. 7. 2001
dass die Maschinen nur bei trockenem Wetter
eingesetzt werden, was sich dann später beim Rekultivieren günstig . . beim
Humusieren auswirke.
Tiefenbacher 1880
Rutschungen 71
alle jene Sicherungsarbeiten, welche zum Schutze der
Böschungen nothwendig sind, wie Humusirung, Anpflanzung, Flechtwerke,
Rasenbekleidungen u. s. f.;
Birk 1904 Wegebau I 110
[Die Aufwendungen]
enthalten die Kosten des Aushubes . . der Planierung, Humusierung und Begrünung
aller Böschungen;
Schultz 1923 Sibirien 45
Die Grasdecke der Steppe ist
daher wesentlich lichter als in der Schwarzerdezone. Die Humusierung ist äußerst
gering, der Salzgehalt stärker;
Lehr 1968 Garten- u. Landschaftsbau 133
zur Begrünung und zusätzlichen Humusierung von unzugänglichen, steilen
Böschungen und auch zur rationellen Begrünung großflächiger Normalböden;
Tiroler Tagesztg. 10. 4. 1997
Ende April wollen wir fertig sein samt
Humusierung, Begrünung und Bepflanzung;
ebd. 23. 6. 2000
Humusierungen,
Begrünungen und Bepflanzungen sorgen für eine umweltschonende Einbindung.