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Deutsches Fremdwörterbuch : "Hiobsbotschaft"
 
Deutsches Fremdwörterbuch
Hiobsbotschaft
F. (-; -en), Anfang 19. Jh. aufgekommene phraseologisch verwendete Zs. (älteres, bereits seit späterem 18. Jh. häufig nachgewiesenes, heute veraltendes gleichbed. Hiobspost ablösend) mit dem Namen der alttestamentlichen Gestalt Hiob, der als frommer Mann von Gott durch eine Serie immer schlimmerer Unglücksfälle (Verlust des Viehs, der Kinder, eigene Krankheit) geprüft wird, die ihm z. T. kurz nacheinander von Boten mitgeteilt werden und die er nach einer vorübergehenden Phase der Verzweiflung und des Haderns mit Gott geduldig und demütig erträgt (Hiob 1, 14–19); vgl. engl. Job’s post.
Bildungsspr. verwendet in der übertragenen Bed. ‘Nachricht von einem Unglück, das so schwerwiegend ist, dass es mit den Unglücksfällen verglichen wird, die dem biblischen Hiob zustießen, Unglücksbotschaft, schlechte, sehr unangenehme, traurige Nachricht, Schreckensnachricht (der bereits andere vorhergegangen sind)’ (vgl. Katastrophenmeldung), in Wendungen wie eine Hiobsbotschaft erhalten, überbringen, immer neue Hiobsbotschaften, die vielen Hiobsbotschaften der letzten Zeit, ständig kamen neue Hiobsbotschaften von der Ostfront, eine Hiobsbotschaft jagt die andere, er brach unter der Last dieser Hiobsbotschaften zusammen und in seltenen, meist okkasionellen Zss. wie Aids-, BSE-, Doping-, PISA-Hiobsbotschaft, dann auch abgeflacht mit Bezug auf geringfügigere, harmlosere Ereignisse unangenehmer Art in der Bed. ‘Nachricht von einem unerfreulichen, ärgerlichen Ereignis (Missgeschick, Panne, Preissteigerung o. Ä.)’ (s. Belege 1964, 2008), mit der im späteren 20. Jh. aufgekommenen Personenbezeichnung Hiobsbotschafter M. (-s; -) ‘Überbringer einer Hiobsbotschaft’ (s. u. Hiobsbote); daneben seit spätem 18. Jh. vereinzelt auch die gleichbed. Zs. Hiobszeitung, seit frühem 19. Jh. häufigeres Hiobsnachricht, seit früherem 20. Jh. Hiobsmeldung.
Vgl. dazu seit früherem 18. Jh. auch appellativisch als Personenbezeichnung verwendetes Hiob M. (-s; selten -e und -s) in der Bed. ‘vom Unglück verfolgter, leidgeprüfter Mann, Pechvogel, Unglücksrabe’ bzw. ‘(trotz vieler Schicksalsschläge) geduldiger, im Elend standhafter, schicksalsergebener Mann, geduldig Leidender, Dulder’ (→ Märtyrer), in Wendungen wie ein armer, wahrer Hiob, Gorbatschow ist ein Hiob des Sozialismus, der Hiob der Downing-Street, der Parteivorsitzende droht in die Rolle des Hiobs zu geraten und z. T. häufigen Zss. wie Hiobsgeduld ‘unerschöpfliche, gottergebene Geduld (im Ertragen von Leid)’ (vgl. Engelsgeduld, Fatalismus), Hiobsgesicht ‘Leidensmiene, Leichenbittermiene’, Hiobsbote ‘Überbringer einer Hiobsbotschaft’ (s. o. Hiobsbotschafter), Hiobsfrage, -problem, mit bereits seit früherem 16. Jh. selten belegtem hiobisch Adj., anfangs auch jobisch, iobisch, für ‘dem biblischen Dulder Hiob entsprechend, ähnlich, seiner würdig’, in Wendungen wie hiobische Geduld, hiobisches Leid.

Belege

zu Hiobsbotschaft (11)
Zschokke 1814 Hans Dampf (Erz. 135)
Die Fürstin bei ungnädiger Laune befahl ihm, den Hof zu meiden; der Fürst, um sich und seiner Gemahlin Genugtuung zu verschaffen, wies ihn sogar aus dem Lande. Hans Dampf, bei dem sich die Hiobsbotschaften durchkreuzten, kratzte sich hinter den Ohren und seufzte: „Undank ist der Welt Lohn!“ (DiBi 125);
Goethe 1830 Br. (WA IV 48,20)
Dank für deinen lieben Brief! hatt ich dir doch auch einmal eine solche Hiobsbotschaft [Tod des Sohnes] als gastlichen Gruß einzureichen;
Hammer-Purgstall 1841–52 Erinn. 73
Nachmittags kam die englische Fregatte „Mercure“ mit der Hiobsbotschaft des Verlustes von Genua, dessen Einnahme wir erst vor drei Tagen gefeiert hatten (DiBi 102);
1871 Sitzungsber. d. Bayer. Akad. d. Wiss. 140
Als aber in ihrem Lager die vollständige Niederlage der Franzosen und Schweizer bei Pavia am 24. Februar 1525 bekannt wurde, änderte sich bei Ulrichs Söldnern der harte Sinn. So erschütternd wirkte diese Hiobsbotschaft auf dieselben, dass sofort ganze Fähnlein den Herzog verliessen;
Allg. Ztg. d. Judentums 23. 5. 1919
Jeder Tag, jede Stunde bringt neue Kunde von blutigen Judenverfolgungen in Polen, bringt neue Hiobsbotschaften aus allen jenen Gebieten, die vom Fuße polnischer Eroberer betreten werden;
Hirschfeld 1928 Geschlechtskunde II 492
Aber es blieb nicht bei der einen Hiobsbotschaft. Es folgte die Nachricht von der Kündigung seiner Stellung, von bevorstehender Pfändung;
Münch. N. N. 6. 10. 1942
Ich habe den Führer damals gesehen. Da konnten Meldungen kommen, so schwer, so kritisch wie sie auch sein mochten, die Kraft des Führers wuchs mit jeder Hiobsbotschaft;
Süddtsch. Ztg. 24. 4. 1959
Wenige Tage, nachdem in Schweinfurt große Teile des Alten Rathauses ausgebrannt sind, kommt eine neue Hiobsbotschaft: Aus dem Dachstuhl . . der Pflegeanstalt der Barmherzigen Brüder in Reichenbach . . züngelten am Mittwochnachmittag Flammen;
Welt 6. 7. 1964
Den Herstellern von Markenschokolade und -spirituosen stehen die Haare zu Berge. Die Hiobsbotschaften jagen einander. Ein Wettbewerber nach dem anderen senkt die Preise;
Zeit 26. 4. 1985
Beklemmende Gefühle stellen sich meist erst vor dem Examen ein, auch wenn die Häufung von Hiobsbotschaften aus der Arbeitswelt dem zielstrebigsten Seminarbesucher die Laune längst verdorben haben müßten;
Mannh. Morgen 19. 5. 2008
Autofahrer müssen in diesen Tagen immer neue Hiobsbotschaften verkraften. Beim Höhenflug der Kraftstoffpreise scheint das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht.
zu Hiobsbotschafter (3)
Becher 1969 Murmeljagd 329
Der Hiobsbotschafter klopfte mir sacht auf die Schulter;
Frankf. Rundsch. 4. 3. 1999
Flankenschutz für ihre Ausfälle erhalten die Hiobsbotschafter der abgewählten Regierung von ihren Verbündeten der außerparlamentarischen Opposition – nicht von der Straße, sondern aus den Salons. Vorneweg Industriepräsident Henkel mit seinem Trommelfeuer gegen den rot-grünen Katastrophenkurs;
Mannh. Morgen 7. 10. 2005
Der CSU-Chef winkt ab, wenn man ihn für das Finanzressort ins Spiel bringt. Nicht allzu verlockend dürfte die Aussicht sein, als Hiobsbotschafter das Elend leerer Kassen zu verkünden.
zu Hiob (14)
Pyra 1745 Freundschaftl. Lieder 45
Ein Hiob geht bey mir zehntausend Catons vor./ Der tobet wider Welt und Himmel;/ Der trägt die Last und seufzt, doch murrt er nicht dabey (DiBi 125);
Gotter 1775 Dorfjahrmarkt 40
DER LIEUTENANT (hastig). Bist du’s, Fikfak? Was willst du? was ist vorgefallen? – FIKFAK. Nichts, Herr Lieutenant, nichts. Bin ich denn so ein Hiobsbote? (DiBi 125);
Bräker 1780 Shakespeare (Schr. III 377)
Wie manches Glückskind predigt aller Welt Ruhe und Zufriedenheit; aber laß es nur ein Unglück überrumpeln, so wird sich der Hiob zeigen, wie er in der Asche heult (DiBi 125);
Bretzner 1788 Leben III 418
So traurig und jämmerlich die Lage unsers Hiobs [Ehemann einer hässlichen und tyrannischen Frau] auch war, und so kränkend und wehe ihm auch die gegründeten Vorwürfe seines Weibes waren: so würde er doch endlich sich darein gefunden, und sie wie jener Philosoph, für Prüfungen und Uebungen der Geduld und Ergebung genommen haben, wenn er nur von einer andern Seite einigen Ersatz dafür gehabt;
Hinrichs 1839 Schillers Dichtungen II 3
ein kleines breitschultriges, schwarzes Männchen und Orientalist von unerschöpflicher Hiobsgeduld. Seine Frau mißhandelte ihn öffentlich. Aber aus seinem Gesichte strahlte Herrnhutisches, selbstgefälliges Insichhineinlächeln und Provisorsseligkeit;
Cuendias 1847 Spanien 69
Mein Reisegefährte ließ jämmerlich die Flügel hängen [in einer elenden, unsauberen Herberge] und machte ein wahres Hiobsgesicht;
Weerth 1849 Schnapphahnski (S. W. IV 483)
Es war dies der stille Dulder, es war dies der Mann, der achtzehn Jahre lang für die deutsche Freiheit „gedarbet“ hat, . . es war, mit einem Worte, niemand anders als der Hiob der Nationalversammlung, es war der herrliche Dulder Jacobus Venedey (DiBi 125);
Keller 1877 Landvogt (S. W. VII 211)
Der Landvogt . . ließ die Frau abtreten und sagte hierauf zum Manne „Ich sehe wohl, daß du der leidende Teil und ein armer Hiob bist, Hans Jakob, und daß das Unrecht und die Teufelei auf seiten deiner Frau sind.“ (DiBi 125);
Baumbach 1895 Jugendzeit 44
wahre Hiobe von Geduld;
Th. Mann 1924 Zauberberg (W. III 435)
Aber auf Nummer fünfzig lag Frau von Mallinckrodt, . . kokett, putzsüchtig und dabei ein weiblicher Lazarus und Hiob, von Gott mit jederlei Bresthaftigkeit geschlagen. Ihr Organismus schien mit Giftstoffen überschwemmt, so daß alle möglichen Krankheiten sie abwechselnd und gleichzeitig heimsuchten;
Unruh 1958 Novellen 17
Die Hiobsfrage, warum ihn dies Unglück getroffen habe;
Zeit 6. 12. 1985
Schuldlos erscheint er [Hermann Broch] als ein wirklicher Hiob unter den Schriftstellern dieses Jahrhunderts. Dabei hatte er auf seinen Besitz, seinen Stolz, sein Glück, sein Talent freiwillig verzichtet: alles Dinge, für die der biblische Hiob verfolgt wurde. Ihm hat der Verzicht nichts genutzt;
taz 21. 7. 1989
Gorbatschow erscheint nachgerade als Hiob des Sozialismus, den ein unbegreiflicher Gott oder unnachsichtiger Weltgeist mit immer neuen Plagen biblischen Ausmaßes verfolgt;
Berl. Ztg. 8. 10. 2002
Die Amerikaner, die „unter den vielen Völkern dieser Erde gewiss zu den frömmsten (gehören)“, nennt er nach dem 11. 9. einen Hiob der Nationen.
zu hiobisch (6)
Paracelsus 1532–34 S. W. II 2,45
nichts ist in der reichtumb, des uns nutz sei, allein es sei dann all jammer und jobische not darbei;
Ewald 1841 Propheten 97
hat er [Prophet Jeremia] zwar hier gerade nach der Erinnerung an so ungeheure sowohl schmerzliche als schimpfliche Verfolgung die er dulden musste am meisten Ursache sich in bittre Klagen zu ergiessen und ganz nach iobischer Weise seinen Geburtstag zu verwünschen;
Jeremias 1887 Leben nach d. Tode 116
Und während der hiobische Dulder in Ps. 88 klagt: „Die Toten sind abgeschnitten von deiner Hand“, finden wir beim Sänger des 49. Psalms den „kühnen Aufschwung“ des Glaubens;
Otto 1936 Das Heilige 37
Die Momente des ‘Ganz anderen’ als Paradox und Antinomie bilden gerade das was wir weiter unten die ‘hiobische’ Gedankenreihe nennen, die für keinen bezeichnender ist als für Luther;
Wolfskehl 1938–48 Zehn Jahre Exil 299
Aber Sie geben mir zu, dass mein Schicksal, innen wie aussen, immer hiobischer wird. Eigentlich hab ich genug;
Dirrigl 1982 Goethe 122
Alle – hiobische – Bitterkeit des ausgestoßenen, vom Schicksal geschlagenen Menschen klingt im Leid des Harfners an.
zu Hiobsmeldung (3)
Fischer 1935 Krieg ohne Heer 179
Unbeschreibliches Durcheinander, kopfloser Wirrwarr, als diese ganz unerwartete Hiobsmeldung [Verlust eines Frontabschnitts] weitergegeben ward. Ich bemühte mich, meine Ruhe zu bewahren;
taz 2. 7. 1987
Während die Reagan-Mannschaft noch versucht zu retten, was zu retten ist, und die amerikanische Öffentlichkeit standhaft ignoriert, was fast täglich an neuen Skandalen und Hiobsmeldungen auf sie einstürzt, zeichnet sich bereits eine neue Katastrophe am Horizont ab;
Mannh. Morgen 23. 1. 2004 (Leserbr.)
Schlagen wir die Zeitung auf, schalten wir das Fernsehen ein, erschrecken uns Hiobsmeldungen, die allerorts Zukunftsängste auslösen. Terror und Gewalt im Alltagsleben erzeugen permanent Ekel und Abscheu.
zu Hiobsnachricht (6)
Bebel 1876 Bauernkrieg 197
Aber ehe man weiter handeln konnte, war Wendel Hipler von Heilbronn eingetroffen und brachte Hiobsnachrichten, die den ganzen Plan [Eroberung einer Stadt] änderten;
Christ 1914 Mathias Bichler (W. 252)
nachdem ihm der schwarze Tod über Nacht die Eltern und das Gesinde weggeholt hatte. Er war damals gerade im Tirolerland gewesen bei einem Vetter, als ihm flüchtende Bewohner des Heimatdorfes die Hiobsnachricht zutrugen (DiBi 45);
Münch. N. N. 19. 3. 1940
Besonders aus der Gegend von Szegedin in der Nähe der jugoslawischen Grenze treffen stündlich neue Hiobsnachrichten ein, da die Theiß und ihre Nebenflüsse aus den Ufern getreten sind und weite Landstriche unter Wasser gesetzt haben;
Kunert 1973 Gast 15
Sämtliche Meldungen und Hiobsnachrichten von Flugzeugabstürzen, Explosionen in zehntausend Meter Höhe, Aussetzen der Motore, Auseinanderbrechen des Rumpfes;
taz 22. 9. 1987
Den betroffenen internationalen Finanzgiganten scheint der Schrecken nachhaltiger in die Glieder gefahren zu sein. Von „Hiobsnachrichten“ weiß das Handelsblatt nun plötzlich zu berichten, „Tiefschläge für die Banken“ werden ausgemacht;
Zeit (online) 8. 5. 2003
In China, dem einzigen Land, in dem die Verbreitung so weit fortgeschritten ist, dass die WHO hier von einer regelrechten Epidemie spricht, reißen die Hiobsnachrichten nicht ab. Landesweit werden täglich zwischen 150 und 200 neue Erkrankungen gemeldet.
zu Hiobspost (12)
Goethe 1773 Götz (WA I 8,41)
Liebetraut. Berlichingen hat ihn und drei Knechte bei Haslach weggenommen. Einer ist entronnen euch’s anzusagen. Abt. Eine Hiobs-Post;
Hippel 1778–81 Lebensläufe I 191
Hüte dich, Hiobsposten zu bringen; man haßt den Verräther, und liebt die Verrätherei (DiBi 125);
Bretzner 1788 Leben III 116
Dies waren indeß nur die Vorboten der Hiobsposten, die seiner warteten, denn im kurzen kehrte ihm Donna Fortuna gar den Rücken und das schon längst im Hinterhalte gelauerte Elend mit seinem ganzen schrecklichen Gefolge, als Armuth, Krankheit, Verachtung, Hohngelächter und Verzweiflung brach gleich einer Räuberbande auf ihn herein;
Jean Paul 1796–97 Siebenkäs (W. I 2,190)
Das Laufmädchen lief nach Brot aus; kam aber wieder mit dem Groschen und mit der Hiobspost: es liege so spät nichts mehr auf allen Bäckerläden als Zweigroschenbrote (DiBi 125);
Schopenhauer 1823 Tante I 19
Jeder Tag brachte neue Hiobsposten, und Herr Kleeborn ward immer so bleich, wie hier mein Tuch, ehe er die Briefe, welche an ihn einliefen, im Zimmer von Madame erbrach (DiBi 125);
Jäger 1835 F. Schnabel 280
Wie ein Donnerschlag aus heiterm Himmel traf Schnabel ein Brief von Bertha. Die Geliebte meldete ihm . ., daß sie – guter Hoffnung sei; diese gute Hoffnung war dem Geliebten eine fürchterliche. . .  „. . rette, hilf, es geht sonst in ihrem Elende unter, oder springt in die Saale Deine . . unglückliche, verzweifelnde Bertha.“ So schloß die Hiobspost;
Wallner 1864 Rückblicke 96
Meine Trostlosigkeit über die Hiobspost [der letzte Zug ist kurz zuvor abgefahren];
Marlitt 1885 Frau (Ges. Romane VI 175)
Aus Dambach war auch beim Morgengrauen ein Bote mit Hiobsposten gekommen. Das Unwetter sollte die Fabrikgebäude dermaßen beschädigt haben, daß eine längere Betriebsstörung zu befürchten stand (DiBi 125);
Braun 1911 Memoiren (G. W. III 490)
Aber die Genossen, die sich allmählich hereindrängten, machten ernste Gesichter, und die Boten, die kamen, brachten lauter Hiobsposten. Kein Ort, ohne einen Rückgang unserer Stimmen! (DiBi 125);
Wertheimer 1942 Br. (Jüd. Stimmen II 136)
Leider muß ich Ihnen eine Hiobspost melden. Herr Jos. Greilsheimer von Friesenheim hat sich heute vormittag erhängt;
Zeit 18. 10. 1985
Das war Israels Alltag, als . . mit dem deutschen Staatsgast der Sonntag ins Land kam, wie bestellt, um für ein paar Augenblicke wenigstens das alles . . zu verdrängen: den Tod, die Gefahr, die schiere Aussichtslosigkeit, auch die nackte Angst vor dem nächsten Anschlag, der neuen Hiobspost;
Berl. Ztg. 10. 7. 1999
Besonders Margot Honecker . . war das Zentralinstitut ein Dorn im Auge, und sie hat oft vergeblich versucht, die Herolde abzuschaffen, konnte sie aber an der Verbreitung ihrer als Hiobspost empfundenen Meldungen hindern.
zu Hiobszeitung (2)
Bretzner 1788 Leben III 120
Unmöglich kann der patriotische Bürgermeister zu Amsterdam, als man ihm beim Einrücken der blauen Engel zumuthete, Oranie boven zu rufen, ein krauser Gesicht gemacht haben, als unser Held bey Lesung dieser Hiobszeitung, die auf einmal der bisherigen Herrlichkeit mit einem klatrigen Ende drohete;
Heine 1851 Nachlese (W. u. Br. II 371)
Ich kannte die Farben in diesem Panier/ Und ihre Vorbedeutung:/ Von deutscher Freiheit brachten sie mir/ Die schlimmste Hiobszeitung (DiBi 125).