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Geld „Titanen“

Die dunklen Seiten der größten Geldscheine der Welt

Finanz-Redakteur
„Giant“ – Riese – wird diese britische Banknote mit dem Wert von einer Million Pfund genannt „Giant“ – Riese – wird diese britische Banknote mit dem Wert von einer Million Pfund genannt
„Giant“ – Riese – wird diese britische Banknote mit dem Wert von einer Million Pfund genannt
Quelle: banknote.ws
1000 Franken, 10.000 Dollar, eine Million Pfund. Die weltgrößten Banknoten faszinieren. Viele Staaten aber ziehen die Scheine aus dem Verkehr – denn oft haben sie eine zwielichtige Vergangenheit.

Sie werden „Titanen“ genannt. Und tatsächlich sind sie wahre Riesen der Geldwelt. Denn die Banknoten der Bank of England, die so bezeichnet werden, haben den unglaublichen Wert von 100 Millionen Pfund. Umgerechnet sind das fast 130 Millionen Euro – man müsste eine Marathonstrecke mit 500-Euro-Scheinen auslegen, um mit dem größten Schein der Euro-Zone auf denselben Betrag zu kommen.

In Großbritannien indes reicht eine einzige Banknote, um den Betrag zu bezahlen. Allerdings wird dies niemand jemals tun können, denn diese Scheine sind nicht in Umlauf. Sie werden vielmehr nur von jenen privaten Banken in Schottland und Nordirland genutzt, die die Erlaubnis zur Herausgabe eigener Banknoten haben. Tun sie dies, müssen sie den entsprechenden Betrag in Pfund Sterling bei der Bank of England hinterlegen. Dafür nutzen sie die Titanen und daneben auch die „giants“, die Riesen. Das sind Scheine zu einer Million Pfund.

„Giant“ – Riese – wird diese britische Banknote mit dem Wert von einer Million Pfund genannt
„Giant“ – Riese – wird diese britische Banknote mit dem Wert von einer Million Pfund genannt
Quelle: banknote.ws

Im Alltag dagegen begegnet den Menschen auf der Insel als höchster Schein lediglich eine 50-Pfund-Banknote. Damit liegen die Briten voll im Trend, denn fast alle Staaten der Welt haben Banknoten mit einem maximalen Wert von umgerechnet etwa 30 bis 100 Euro. Auch in den USA ist der 100-Dollar-Schein das höchste der Gefühle. Nur wenige Länder fallen dabei aus der Reihe. Und dies sind – Zufall oder nicht – vor allem jene Staaten, die oft als Steueroase genannt werden. Und die Euro-Zone.

Der teuerste Schein existiert derzeit in der Schweiz

Der aktuell wertvollste Schein der Welt, der auch tatsächlich in Umlauf ist, wird in der Schweiz gedruckt. Es ist die 1000-Franken-Banknote, die umgerechnet knapp 920 Euro wert ist. Allerdings: Rund 38 Millionen Stück gibt es zwar davon, begegnen wird man ihr dennoch höchst selten. Denn die meisten Geschäfte akzeptieren sie gar nicht. Offenbar wird die Banknote vor allem benutzt, um Geld zu horten oder aber an den Behörden vorbei zu verschieben.

Die 1000-Franken-Note, einer der größten „regulären“ Geldscheine
Die 1000-Franken-Note, einer der größten „regulären“ Geldscheine
Quelle: banknote.ws

Genau dies war auch der Grund, warum Singapur Mitte 2014 beschloss, seinen 10.000-Dollar-Schein, der bis dahin der wertvollste der Welt war, aus dem Verkehr zu ziehen. Denn die Banknote, die über 6000 Euro wert war, diente nach Erkenntnissen der Behörden eben vor allem der Geldwäsche. Nun ist die 1000-Singapur-Dollar-Note der Schein mit dem höchsten Wert in dem Stadtstaat.

Fast genau so viel wert wie dieser ist die 1000-Dollar-Banknote aus Kanada. Deren Druck wurde jedoch schon im Mai 2000 eingestellt. Denn auch in Kanada hatte man festgestellt, dass diese Banknoten vor allem für kriminelle Geschäfte genutzt werden. Seither werden die Tausender eingezogen, wenn sie bei der Zentralbank landen. Sie sind jedoch weiterhin gültig, und fast eine Million Stück befindet sich noch in Umlauf.

500-Euro-Scheine werden vor allem in bestimmten Gegenden genutzt

Pläne zur Bargeld-Begrenzung stoßen auf Widerstand

Zu Plänen der Bundesregierung, eine Obergrenze von 5000 Euro je Bargeldzahlung einzuführen, äußerte sich Bundesbankpräsident Jens Weidmann skeptisch. Er ist nicht der Einzige.

Quelle: Die Welt

Danach folgt in der Reihenfolge der wertvollsten Scheine der Welt ein Exemplar, das den Europäern vertraut ist – oder eben auch nicht. Denn vom 500-Euro-Schein gibt es zwar rund 611 Millionen. Doch auch wenn damit auf jeden Bürger der Euro-Zone rein rechnerisch zwei Stück entfallen, haben die wenigsten je einen in Händen gehalten. Und bezahlen kann man damit ohnehin fast nirgends.

Auffällig häufig kommen die Scheine allerdings in bestimmten Gegenden vor, beispielsweise in Osteuropa oder in Italien. In dem südlichen Euro-Staat wiederum, das ergab eine Untersuchung der italienischen Stiftung ICSA, ganz überwiegend in drei Gebieten, die sich in unmittelbarer Nähe zur Schweiz, zu Österreich und zu San Marino befinden. Der Verdacht liegt also nahe, dass auch dort der 500-Euro-Schein vor allem dazu dient, größere Mengen Bargeld leichter an der Steuer vorbei über die Grenzen zu verschieben oder um damit kriminelle Geschäfte abzuwickeln.

Keine Gnade mit der Queen: Der kanadische 1000-Dollar-Schein wird seit dem Jahr 2000 nicht mehr ausgegeben
Keine Gnade mit der Queen: Der kanadische 1000-Dollar-Schein wird seit dem Jahr 2000 nicht mehr ausgegeben
Quelle: banknote.ws

Weltweit gibt es noch eine Reihe Banknoten mit sehr hohen Werten, doch dabei handelt es sich stets um Sonderbanknoten, die in begrenzter Zahl gedruckt wurden und als Sammlerobjekte dienen. Ein Beispiel ist der thailändische 500.000-Baht Schein aus dem Jahr 2000, der anlässlich der goldenen Hochzeit von König Bhumibol und Königin Sirikit herausgegeben wurde. 1998 Stück davon wurden gedruckt und zum Preis für eine Million Baht verkauft – nach heutigem Kurs rund 25.000 Euro.

Hohe Erlöse bei Versteigerungen

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Zudem existierten früher, wie in Großbritannien, auch in einigen anderen Ländern besondere Banknoten für den Zahlungsverkehr zwischen den Banken, beispielsweise in den USA. Dort gab es solche Scheine seit dem Ende des 18. Jahrhunderts, am bekanntesten wurde jedoch eine Serie von Gold-Zertifikaten von 1934 im Wert von 100, 1000, 10.000 und 100.000 Dollar. Deren Druck wurde jedoch schon 1945 wieder eingestellt und die Scheine nach und nach aus dem Verkehr gezogen. Heute gibt es nur noch einige wenige Stücke in Museen oder als Sammlerrarität in Privatbesitz.

Seit dem Jahr 2014 nicht mehr in Umlauf: der 10.000-Dollar-Schein aus Singapur
Seit dem Jahr 2014 nicht mehr in Umlauf: der 10.000-Dollar-Schein aus Singapur
Quelle: banknote.ws

Die britischen Titanen und Riesen sind dagegen noch im Einsatz. Dennoch kommen auch davon immer mal wieder Exemplare in Privatbesitz. Erst im April 2015 wurde eine Eine-Million-Pfundnote aus dem Jahr 2003 versteigert. Den Angaben des Auktionshauses zufolge war sie einem Drucker von der Finanzbehörde geschenkt worden, in Anerkennung seiner Verdienste.

Allerdings hatte die Behörde den Schein zuvor wertlos gestempelt. Dennoch brachte sie dem Besitzer 16.000 Pfund ein. Das ist zwar nur ein Sechzigstel der aufgedruckten Summe, aber doch mehr, als jede in Umlauf befindliche Banknote auf der Welt wert ist.

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