(Translated by https://www.hiragana.jp/)
Sarah Jarosz: „Polaroid Lovers“ - Die alternative Taylor Swift - WELT
WELTGo!
Journalismus neu erleben und produktiver werden
Ihr Assistent Journalismus neu erleben und produktiver werden
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. Kultur
  3. Pop
  4. Sarah Jarosz: „Polaroid Lovers“ - Die alternative Taylor Swift

Pop Sarah Jarosz

Die alternative Taylor Swift

Redakteur Feuilleton
Ewiges Wunderkind: Sarah Jarosz, Songschreiberin, Sängerin und Madolinistin Ewiges Wunderkind: Sarah Jarosz, Songschreiberin, Sängerin und Madolinistin
Ewiges Wunderkind: Sarah Jarosz, Songschreiberin, Sängerin und Madolinistin
Quelle: Shervin Lainez
Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.
In der traditionellen Musik war Sarah Jarosz schon als Kind ein Star. Wie Taylor Swift hätte sie vom Country aus die Generationen Y und Z erobern können: Jetzt, mit 32, holt die Texanerin ihre Weltkarriere nach – und macht etwas Entscheidendes anders.

Mit 16 ließ sie ihre Eltern bei Sugar Hill Records unterschreiben, um mit 17 eine Platte aufzunehmen und ein Jahr darauf ihr erstes Album zu veröffentlichen. Der „Austin Chronicle“ in Texas, ihre Heimatzeitung, schrieb über die Debütantin: „Eine Songschreiberin von außergewöhnlicher Weisheit“. Sarah Jarosz war das Wunderkind der alten amerikanischen Musik und blieb es. Auch mit 32 wirkt sie immer noch zu jung für Country, Folk und Bluegrass.

Sieben weitere Alben nach ihren frühreifen „Songs Up in Her Head“ erscheint nun ihr erstes Werk mit popmodernen Songs. „Polaroid Lovers“ fängt sogar mit einem Rocksong an. Im Video zu „Jealous Moon“ ist ihre neue Band zu sehen und ihr neues Instrument: Mit zwölf stand Sahra Jarosz schon mit ihrer Mandoline und den führenden Mandolinisten aus dem Bluesgrass auf der Bühne. Nun sieht ihre Mandoline wie eine gewöhnliche Gitarre aus, eine Gitarre mit zweimal vier Saiten und gestimmt wie eine Geige.

Lesen Sie auch

Ihre eigene Verwandlung bildet sich auf dem Cover ihres neuen Albums ab. Statt im geblümten Kleid fröhlich im Wald zu stehen, kauert Sarah Jarosz im orangenen Hosenanzug und mit grünen Pumps verloren vor ihrer verschlossenen Wohnungstür. Die Traditionalistin aus dem Süden singt heute von den Tragödien der Großstadt.

Texas hat sie früh mit 18 verlassen, um in Boston zu studieren, zeitgenössische Musik und Improvisation, dann zog sie nach New York. Dort spielt auch eines ihrer neuen Lieder, „Columbus & 89th“, eine Hymne auf die Straßenkreuzung westlich des New Yorker Central Parks und auf der Achse zum Jackie-Onassis-Reservoir und zum Museum of Modern Art. Auch hier hat sie ein Video gedreht: Sie stiefelt ausgelassen durch die Straßen, füttert Hunde und scheucht Tauben auf. Im Song zitiert sie Joni Mitchell. Sarah Jarosz ist seit Jahren schon die Stimme ihrer eigenen Generation im Folk, im Pop spielte und sang sie bisher unter dem Radar.

Lesen Sie auch
„Long Time Gone“: David Crosby (1941–2023)
David Crosby †

Es gab um die Jahrhundertwende eine Bluegrass-Renaissance durch den Erfolg des Films „O Brother, Where Art Thou?“, in dem George Clooney einen lustig singenden Hinterwäldler in den 1930er-Jahren spielte. Mit den Musikern des Soundtracks hat auch Sarah Jarosz später musiziert. Der Bluegrass selbst wurde im Rest der Welt zu einer Partymusik, in der Welthits mit rasenden Mandolinen, Banjos, Fiedeln, Standbässen gecovert wurden. Sarah Jarosz machte sich auf Festivals und YouTube einen Namen mit der originellen Aneignung der Gassenhauer von U2 und Prince, Bob Dylan und Radiohead. Mit David Crosby, dem vor einem Jahr verstorbenen Großvater des Folkrock, sang sie Joni Mitchells Klassiker „For Free“.

Sarah Jarosz: „Polaroid Lovers“ (Concord)
Sarah Jarosz: „Polaroid Lovers“ (Concord)
Quelle: Oktober Promotion

Vier Grammys bekam Sarah Jarosz für ihre Songs und Alben, zwei wurden den Produzenten ihrer Platten überreicht. Wie Taylor Swift tauchte sie in den späten Nullerjahren als hochbegabte Hoffnungsträgerin der volkstümlichen Popmusik des ländlichen Amerikas auf. Swift hat die Heimatlieder schon als Teenie hinter sich gelassen und sich in einen Weltsuperstar verwandelt, Jarosz ist mit 32 schon zu alt, um noch ein solcher Star zu werden. Ihre erste Pop-Platte, „Polaroid Lovers“, wäre eine Sensation, wenn sie noch eine 18-Jährige aus Texas wäre. So ist es einfach ein weises Meisterwerk.

Auch Taylor Swift hat schon mit Polaroids gespielt, auf ihren Alben und bei Instagram, als irritierende Momentaufnahmen und Metaphern einer Nostalgie, die jedem neuen Song im 21. Jahrhundert eingeschrieben ist. Bei Sarah Jarosz heißt der Polaroid-Song „When the Lights Go Out“. Und darin schafft sie es, nicht nur die seltsame Melancholie der blassen Instantfotos zu vertonen, sondern auch ihr eigenes Dilemma als ewiges Wunderkind der Mandoline und einer Musik, die immer älter klingt, als sie tatsächlich ist.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte von Drittanbietern
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema