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Afghanistan

Guttenberg kündigt Truppenaufstockung an

Veröffentlicht am 13.11.2009Lesedauer: 3 Minuten
Verteidigungsminister zu Guttenberg
Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU, 3.v.l.) kommt im Bundeswehr-Feldlager in Kundus anQuelle: ddp/DDP

Mehr Unterstützung beim Einsatz am Hindukusch: Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat die Entsendung von 120 weiteren Bundeswehrsoldaten nach Afghanistan angekündigt. Sie werden ab Januar wie der Großteil der deutschen Truppen in der nördlichen Provinz Kundus im Einsatz sein.

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Angesichts der verschärften Sicherheitslage im nordafghanischen Kundus stockt der neue Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg die Eingreifkräfte der Bundeswehr dort deutlich auf.

Guttenberg sagte am Freitagmorgen bei einem Truppenbesuch in Kundus, Mitte Januar komme eine zusätzliche Einsatzkompanie der Bundeswehr mit 120 Soldaten in die Unruheregion.

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Die Truppen verstärken die dort bereits stationierten 450 Eingreifkräfte – also jene Soldaten, die sich im Ernstfall Gefechte mit den Taliban liefern. Guttenberg sagte vor seiner Rückreise nach Berlin: „Hier ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen.“

Derzeit sind im Wiederaufbauteam in Kundus rund 1100 Soldaten stationiert, davon 1000 Deutsche und 100 Belgier.

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Guttenberg war am Freitagmorgen zu einem aus Sicherheitsgründen nicht angekündigten Besuch in Kundus eingetroffen. Der Minister wollte sich ein Bild von der Lage in der Region machen, wo am 4. September auf Befehl eines deutschen Obersts zwei von den Taliban gekaperte Tanklastwagen bombardiert wurden.

Dabei kamen nach Angaben der Nato bis zu 142 Menschen ums Leben, darunter Aufständische, aber auch Zivilisten. Guttenberg war am Donnerstag zu seinem ersten Besuch nach Afghanistan gereist. Kundus war die letzte Station vor seiner Rückkehr nach Berlin, wo er am Freitagabend erwartet wird.

Der erste Besuch des Verteidigungsministers in Afghanistan findet unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen statt. Als Guttenbergs Hubschrauber in Kundus landete, wurde eine Drohne – ein unbemanntes Flugzeug – zur Überwachung der Gegend gestartet.

Guttenberg hatte am Donnerstagabend in einer Rede vor mehreren hundert Soldaten im Bundeswehr-Feldlager im nordafghanischen Masar-i-Scharif gesagt: „Afghanistan wird uns sicher noch eine Weile fordern.“ Der Einsatz müsse in „absehbarer Zeit auch einmal verzichtbar sein“. Dafür müsse Afghanistan aber selbst für seine Sicherheit sorgen können. Die Bundesregierung werde der Regierung des umstrittenen afghanischen Präsidenten Hamid Karsai deutlich machen, „dass uns Lippenbekenntnisse nicht genügen“.

Zugleich machte der Minister deutlich, dass er eine Bundeswehr bevorzugt, deren Soldaten auf Gefühl achten. Im Soldatenberuf gehe es eben nicht nur darum, „kühl dem Soldatentum als solches nachzugehen“. Emotionen spielten eine wesentliche Rolle. Für ihn selbst sei sein neues Amt ein „Herzensanliegen“.

Der deutschen Bevölkerung müsse vermittelt werden, dass Soldaten ihren Beruf mit „hoher Professionalität, aber auch mit Herz reißen“. Die Soldaten seien Botschafter des Landes. „Ich glaube, dass unser gemeinsames Vaterland auf sie stolz sein kann. Ich bin es zumindest“, betonte der Minister. Er hatte zuvor mit Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan ein im Camp errichtetes Ehrenmal für die im Afghanistan-Einsatz gefallenen Soldaten besucht.

Bei einem Selbstmordanschlag auf US-Truppen am Rand der Hauptstadt Kabul wurden unterdessen mindestens sechs Menschen verletzt.

Bei den Opfern handle es sich um drei ausländische Soldaten und drei Zivilpersonen, sagte ein afghanischer Polizeisprecher. Der Anschlag richtete sich gegen Camp Phoenix, einen Logistik-Stützpunkt der US-Streitkräfte in Afghanistan. US-Soldaten und afghanische Polizisten riegelten die Straße ab.

Zu dem Anschlag bekannten sich die Taliban. Ihr Sprecher Sabiullah Mudschahid sagte, ein Selbstmordattentäter habe einen internationalen Militärkonvoi angegriffen.

AP/dpa/dcs

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