FKK-Wanderer eröffnen die Saison im Harz
Gute Nachricht für die Freunde der Freikörperkultur: Endlich dürfen sie wieder ganz ohne Kleidung durch Wald und Wiesen streifen – auf Deutschlands erstem Nacktwanderweg.
Auf dem Harzer Naturistenstieg ist am Wochenende die Nacktwandersaison eröffnet worden. Eingefleischte Nacktwanderfans starteten in Wippra zu dem 18 Kilometer langen Rundweg im Wippertal.
Die Idee für den ungewöhnlichen Wanderweg in Sachsen-Anhalt war vor drei Jahren dem Betreiber eines Campingplatzes in Dankerode gekommen. Eingeweiht wurde die Strecke schließlich Ende Mai vergangenen Jahres.
Auch wenn FKK in Deutschland eine lange Tradition hat – bei dem Harzer Naturistenstieg handelt es sich nach Betreiberangaben um den ersten offiziellen Nacktwanderweg im Land.
Dabei ist das Nacktwandern eigentlich gar keine neue Idee, wie es auf der Homepage des Harzer Naturistenstiegs heißt: "Die Ursprünge des Nacktwanderns gehen auf den Beginn des letzten Jahrhunderts zurück, als die ersten FKK-Pioniere – getragen von einem romantischen Naturverständnis – bei ihren Wanderungen auf einengende Kleidung verzichteten."
Der sich nach eigenen Angaben "ständig vergrößernde Freundeskreis von naturinteressierten Menschen" versteht Nacktheit ausdrücklich nicht als Provokation. Vielmehr geht es darum, Natur auf unmittelbare Art und Weise zu erleben. So soll der Verzicht auf Kleidung einen direkten Kontakt mit Wind, Sonne und Temperatur ermöglichen. Einige Teilnehmer verzichten dabei sogar auf Schuhe.
Schon seit einigen Jahren trifft sich der Freundeskreis der Nacktwanderer zu gemeinsamen Touren. Bevorzugt werden dabei weniger frequentierte Wege, wie es heißt. Als Wandergebiete seien aber grundsätzlich alle öffentlich zugänglichen, landschaftlich schönen und mit abwechslungsreicher Vegetation versehenen Gebiete geeignet.
So werden regelmäßig Nacktwanderungen im Rothaargebirge, im Spessart, der Eifel, dem Pfälzer Wald, dem Rheingau, dem Taunus, im Thüringer Wald und den Schweizer Alpen veranstaltet.
Und was passiert, wenn die Nackten auf ihren Touren anderen Wanderern begegnen? Nach eigener Aussage sind die Reaktionen zwar gelegentlich erstaunt, aber durchweg positiv.