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Duelle gegen Inter

Matthäus weinte, als die Bayern triumphierten

Von Udo Muras
Veröffentlicht am 29.04.2010Lesedauer: 3 Minuten
Inter Mailand - FC Bayern Muenchen
1988 setzte sich Bayern mit Kapitän Klaus Augenthaler gegen Inter Mailand und Lothar Matthäus (hinten rechts) durchQuelle: picture-alliance / Sven Simon/picture-alliance

1984 rettete Inter Mailand die damals verschuldeten Bayern mit dem Transfer von Karl-Heinz Rummenigge – seitdem sind die Klubs, die im Finale der Champions League aufeinandertreffen, freundschaftlich miteinander verbunden. WELT ONLINE blickt auf die Duelle zurück – zu denen auch das "Wunder von San Siro" gehört.

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Zu Inter Mailand hatte der FC Bayern immer eine ganz besondere Beziehung. Es kann beinahe von Sympathie gesprochen werden – wenn sie nicht gegeneinander spielen mussten. Bis zum ersten Duell im Herbst 1988 trafen sie sich nur am Verhandlungstisch als Geschäftspartner, Inter wurde geradezu einer Münchner Dependance. Als die Bayern im Mai 1984 1,5 Millionen Mark Schulden plagten, kaufte Mailand ihnen Weltklassestürmer Karl-Heinz Rummenigge ab – für die bis dato höchste Ablöse für einen Bundesliga-Spieler (11,4 Millionen Mark).

Die Bayern waren gerettet und konnten eine Erfolgsära beginnen – mit einem Meisterhattrick von 1985 bis 1987. Zu jener Mannschaft gehörten auch Lothar Matthäus und Andreas Brehme, jedenfalls bis Inter auf sie aufmerksam wurde. Wieder klingelte es in der Bayern-Kasse, knapp zehn Millionen Mark gab es im Sommer 1988 für das Duo.

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Vor dem ersten Aufeinandertreffen im November im Uefa-Pokal sagte Klaus Augenthaler über Matthäus: „In vielen wichtigen Spielen hat er sich feige versteckt. Nun wollen wir ihm zeigen, dass es ohne ihn besser geht.“ Matthäus konterte: „Ich habe mit niemandem eine Rechnung offen. Wenn jemand meint, eine mit mir offen zu haben, interessiert mich das nicht.“

Nach dem Spiel, das das ZDF live übertrug, schien alle Luft heraus zu sein; Inter gewann in München trotz eines unauffälligen Matthäus 2:0 und ließ sich feiern: „Die Bayern wurden gedemütigt“, schrieb die „Gazzetta dello Sport“. Das Rückspiel am 7. Dezember war im Grunde nur eine Formalität, Trainer Jupp Heynckes sprach von „minimalen Chancen“ und diesmal gab es im TV nur eine Aufzeichnung. Ein Irrtum.

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Dieser Mittwoch ging als „Wunder von San Siro“ in die Bayern-Historie ein. Eine halbe Stunde verwaltete Inter seinen Vorsprung, und Brehme ließ sich leicht angeschlagen auswechseln. Da schlugen die Bayern zu: Drei Tore binnen acht Minuten durch Roland Wohlfarth, Augenthaler und Jürgen Wegmann stellten die Weichen auf Viertelfinale. Serenas 1:3 konnte das nicht mehr ändern, denn nach der Pause hielt Raimond Aumann wie ein Weltmeister.

Dass die Verlierer ihren Frust im Kabinengang rausließen und Augenthaler noch ein paar Tritte von Walter Zenga und Giuseppe Bergomi einstecken musste, konnten die Bayern da leicht verkraften. Matthäus aber weinte in der Kabine.

Nur einmal noch führte das Los die Klubs zueinander. In der Champions League 2006/2007 gab es in der Vorrunde wieder ein kleines Wunder von San Siro (2:0). Claudio Pizarro und Lukas Podolski trafen aber erst, als Inter sich durch Platzverweise für Fabio Grosso und Zlatan Ibrahimovic selbst dezimiert hatte. Im bedeutungslosen Rückspiel (1:1) – beide waren bereits weiter – verhinderte Patrick Vieira in letzter Sekunde Münchens Heimsieg. Auswärts aber haben die Bayern Inter immer besiegt. Hoffentlich ein gutes Omen.


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