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Ausland Afghanistan

Nato will einen Zivilbeauftragten

Korrespondentin in Washington
Um den Wiederaufbau in Afghanistan soll sich künftig ein Zivilbeauftragter der Nato kümmern. Der neue Spitzenposten könnte auf der Afghanistan-Konferenz kommende Woche beschlossen werden. Als oberster ziviler Beauftragter ist nach Informationen von WELT ONLINE der britische Botschafter in Kabul im Gespräch.

Die Nato beginnt, konkrete Pläne für die Zeit nach der Afghanistan-Konferenz in London zu machen. Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen will für den Isaf-Einsatz in Afghanistan den Posten eines Hohen Zivilen Repräsentanten schaffen. „Unmittelbar nach der London-Konferenz wird Rasmussen einen Hohen Beauftragten ernennen, der als ziviler Gegenpart zu General Stanley McChrystal in Kabul arbeiten soll“, sagte ein hoher Nato-Diplomat WELT ONLINE. Nach Informationen dieser Redaktion soll der Brite Mark Sedwill das Amt übernehmen. Sedwill ist derzeit Botschafter in Kabul. Er gilt als hervorragender Kenner der Region.

Die Kompetenzen des Hohen Beauftragten sollen über die des jetzigen Nato-Botschafters in Kabul, Fernando Gentilini, hinausgehen. Rasmussens Personalpläne verdeutlichen, dass sich die Nato in nächster Zeit vor allem auf die zivilen Strukturen in Afghanistan konzentrieren will. Das wird Rasmussen auch auf der am kommenden Donnerstag stattfindenden Konferenz in London deutlich machen. „Die Nato übernimmt schon jetzt zu viele zivile Aufgaben“, so ein Diplomat. „London soll der Startschuss für den Aufbau eines gestärkten zivilmilitärischen Rahmens sein.“

Für die Nato-Partner spielt mittlerweile eine untergeordnete Rolle, wie viele Soldaten die Bundeswehr vielleicht zusätzlich an den Hindukusch schicken könnte. Wichtiger ist für Amerikaner und Briten, dass Deutschland mehr Ausbilder und Finanzen bereitstellt.

US-Präsident Barack Obama wie auch McChrystal sehen den Ausweg für die verfahrene Lage derzeit nur in einem übergreifenden Ansatz („comprehensive approach“), bei dem die militärische und die zivile Seite eng kooperieren.

Bisher führt die mangelnde Abstimmung zu enormen Reibungsverlusten. In London will die Nato deshalb zudem Zusagen für ein stärkeres ziviles Engagement sowohl von Afghanistans Präsidenten Hamid Karsai als auch von den UN erreichen.

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