Vorlage:2023-11

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28.11.2023
Scholz gibt Karriereschritt bekannt
von Saharasani

Bundeskanzlern ist langweilig. Und in der Haushaltsdebatte wird man als Regierungschef von der Opposition immer nur abgekanzelt, zumal wenn das Bunte Verfassungsgericht gerade Steilvorlagen dazu geliefert hat. Olaf Scholz hat es satt. Verschlüsselt gab er heute in seiner Rede vor dem Deutschen Bunten Tag seinen nächsten Karriereschritt bekannt: Scholz will aufsteigen in den Vorstand der Deutschen Bahn. Dies drückte er aus mit seinem Satz "Ich bin zutiefst überzeugt, wir alle kommen besser zurecht, wenn wir niemanden zurücklassen." Damit kann er in seiner anspielungsreichen Regierungserklärung eigentlich nur die vielen Bahnkunden gemeint haben, die dieses Jahr bereits unfreiwillig auf Bahnhöfen übernachten mussten, weil das mit den Anschlusszügen so oft nicht geklappt hat: Verspätungen, Zugausfälle, Bahnstreiks.

Da Claus Weselsky, der Oppositionsführer der Bahn, bald zurücktritt, hat Scholz auf einem Vorstandssessel dort viel mehr Ruhe und Handlungsspielraum als jetzt in seinem Kamelbinett auf dem Kanzlersessel im Bunten Kanzleramt. Der Bahnvorstand hat in froher Erwartung seines Kommens ihm schon ein Spielzimmer eingerichtet, tausend Quadratmeter, genug um mit Modelleisenbahn-Bauteilen sich eine wohlfunktionierende, immer verlässlich fahrende Bahn neu zu basteln.
11.11.2023 Empfohlener Newsartikel1
Beatles releasen neusten und letzten Song
von Scheißefresser
John Lennon kurz vor seinem Tod

Während die ganze Welt in Krieg und Barbarei zu versinken droht, gibt es hin und wieder auch Nachrichten von der schöngeistigen Front: Die Beatles haben unlängst ihren neusten Song der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Musikstück mit dem nostalgisch-depressiven Titel „Damals wie heute“ featuret die Stimme von Beatles-Legende John Lennon und ist weitgehend im Beatles-Stil der späten 1970er Jahre gehalten. Lediglich bei der Dynamik hat die Plattenfirma sich an den heutigen Loudness-War angepasst und einen richtig schön gleichmäßigen Sound-Brei fabriziert.

Lennon’s Mumie hygienisch in Folie eingeschweißt

Nachdem es um die Beatles jahrzehntelang still geworden war und längst andere Stars wie z.B. Wolfgang Wendland die Szene bestimmten, kamen die Beatles auf die Idee, sich nochmal im Studio zusammenzusetzen, um einen Hit rauszukloppen. Leider weilte der Bandkollege John Lennon schon lange nicht mehr unter den Lebenden, doch Yoko Ono hatte eine briliante Idee und schickte dem Tonstudio etwas, was sie jahrzehntelang in ihrem Haus aufbewahrt hatte. In dem Paket, das per UPS zugestellt wurde, befand sich der mumifizierte Körper des Sängers. Nachdem ein Tontechniker an passender Stelle versuchsweise einen Schlauch mit Druckluft angeschlossen hatte, war ein erstes „Bœœœh!“ aus dem Mund zu hören. Ein großer Erfolg, doch für eine Schallplatte war der Sound noch nicht ausdifferenziert genug. Erst mittels eines Muskel-Stimulations-Gerätes von Aldi und einer Software mit künstlicher Intelligenz und 100 Klebe-Elektroden von Ali-Express, die ins Gesicht geklebt wurden, war es möglich, den bekannten Gesang der Beatles-Legende zu rekonstruieren.

John Lennon hat die 1980er Jahre nicht mehr miterlebt

Das Gitarrensolo für das neue Musikstück wurde von George Harrison eingespielt. Aufgrund seines Gichtleidens konnte er nicht mehr so schwungvoll reinklampfen wie bei „Komm, gib mir deine Hand“, sondern musste deutlich gemäßigter spielen. Dennoch brach er beim Einspielen des Solos scheppernd über der Gitarre zusammen und verstarb. Eine Idee, auch ihn mit Elektroden zu bekleben und per MIDI-Schnittstelle an einen alten Atari anzuschließen, wurde wieder verworfen. Stattdessen wurde der Take, bei dem er verstarb, in die neue Single eingearbeitet.

The Rolling Stones (2023)

Viele Musiker beginnen ihre Karriere mit Musik, die mitten aus dem Leben gegriffen ist, und mit der sich viele Jugendliche identifizieren können. Danach werden sie immer fetter und abgehobener, wie z.B. Elvis Presley, und singen nur noch Opern. Die inzwischen nicht mehr so jugendlichen Fans halten ihren Stars dann weiter die Treue, während die Nachwuchs-Jugendlichen sich denken: „Was fürn fetter, abgehobener Schnösel ist das, und was macht der für eine Schrottmusik!“ Dann kommt eine neue Generation von Musikern, z.B. vier Arbeitslose aus Liverpool, mit denen sich die Jugend wieder identifizieren kann. Dieser Zyklus wiederholte sich viele Male in der Geschichte der Musikindustrie. Ausnahmen gibt es wenige, z.B. Buddy Holly, der aufgrund seines frühen Ablebens niemals in die Ich-bin-fett-und-singe-nur-noch-Opern-Phase eintrat und daher auch für die heutige Jugend noch der Brown-eyed Handsome Man ist, der er einst war. Das neuste Phänomen ist jedoch, dass sich aufgrund der hohen Lebenserwartung sone extremen Alt-Rocker wie die Rolling Stones mit weit über 80 Jahren noch auf die Bühne stellen, und sich jeder fragt: „Hä, was ist das denn? Was singen die da überhaupt? Was soll’n das? Wozu isn das gut? Hä???“ Und klar, die hatten mal gute Lieder, aber jetzt doch nicht mehr. Die reinste Zombie-Apokalypse. Selbst die Toten Hosen klingen schon wie längst tote Leichen und sind musikalisch schon lange tot, auch wenn sie früher mal gut waren. Die Beatles treiben dies noch weiter auf die Spitze, da auf ihrer neusten Single nun wirklich Tote zu hören sind.

Alla Pugačëva

Obgleich Walter Ulbricht die Monotonie des Yeah-Yeah-Yeah scharf kritisierte, hat Angela Merkel in ihrer Jugend bei der Freien Deutschen Jugend zu den Klängen der Beatles immer fett abgedancet. Dies war in der DDR grundsätzlich legal, so lange der Anteil der Westmusik 40 % nicht überschritt. Der Rest wurde hauptsächlich mit Titeln wie „Mich hat noch keiner, nicht einer beim Twist geküsst“ aufgefüllt, die mangels Ideen in einem sehr ähnlichen Stil produziert waren, und weil die DDR laut Ulbricht jeden Dreck, der aus dem Westen kam, kopieren musste. Nur ein kleiner Prozentsatz bestand aus sowjetischen Produktionen, z.B. „Miliony alyh roz“ von Alla Pugačëva. Dieses Lied fand Angela Merkel immer wunderschön, wusste aber nicht, wie man dazu abdancen soll, so dass sie letztlich auf den Beatles hängenblieb.

Alla Pugačëva wohnt in einer ziemlich gruftigen Izbuška.
Die Beatles haben nun Eingang ins Guiness-Buch der Rekorde gefunden, da es sich bei ihrem neusten Song sowohl kompositorisch als auch textlich um den lahmärschigsten Beatles-Song ever handelt. Bei dem Song soll es sich außerdem um den allerletzten Beatles-Song handeln, was ebenfalls einen Superlativ darstellt. Die Musikindustrie will ihre einstige Cash-Cow The Beatles nun endgültig einmotten und die verbleibende Besetzung in die verdiente Rockerrente entlassen, bevor sie noch auf die Idee kommen, sich wie die Puhdys gegenseitig zu verklagen.
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