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Ausland Ukraine-Krieg

Moskau gibt Krim-Brücke nach Explosion teilweise wieder für Auto- und Zugverkehr frei

So reagiert Russland auf die Explosion

Nach der Explosion auf der Krim-Brücke hat sich der Ministerpräsident der annektierten Krim zu dem Vorfall geäußert. Unterdessen häufen sich die Meldungen, dass Menschen auf der Halbinsel Panikeinkäufe tätigen.

Quelle: WELT / Viktoria Schulte

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Die strategisch wichtige Krim-Brücke ist durch einen Brandanschlag mit einem Lkw teils unpassierbar geworden. Satellitenbilder zeigen: Eine von zwei Autofahrbahnen ist nach einer Explosion zerstört. Über die zweite Spange nahm Russland den Verkehr wieder auf. Drei Menschen starben bei dem Vorfall.

Die Krim-Brücke über die Straße von Kertsch ist durch eine schwere Explosion und einen dadurch ausgelösten Brand beschädigt, aber nicht zerstört worden. Das Verkehrsministerium teilte am Samstagabend mit, dass die Brücke wieder für den Auto- und Zugverkehr geöffnet wird – allerdings nur eingeschränkt auf den intakten Fahrspuren. Lkw müssen per Fähre übersetzen.

Wie der russische Verwaltungschef der Krim, Sergej Axjonow, mitteilte, würden alle Fahrzeuge vollständig kontrolliert. Die Fahrt sei wechselweise immer nur in eine Richtung möglich. Der Bahnbetreiber „Grand Service Express“ meldete zudem, die ersten beiden Züge seien aus den Krim-Städten Simferopol und Sewastopol in Richtung Moskau und St. Petersburg abgefahren.

Die Explosion ereignete sich nach russischen Angaben um 06.07 Uhr Ortszeit auf der Straßenlinie der 2014 eröffneten Brücke. Eine Bombe in einem Lastwagen habe sieben mit Treibstoff beladene Waggons eines Güterzuges auf dem Weg zur Halbinsel Krim in Brand gesetzt, erklärte das Nationale Antiterrorkomitee Russlands am Samstag. Dies wiederum habe zum „teilweisen Einsturz von zwei Brückenabschnitten“ geführt.

Lesen Sie eine Analyse zur Explosion

Konkret habe die Explosion und das Feuer zum Einsturz von zwei Abschnitten einer der beiden Spangen für den Autoverkehr auf der 19 Kilometer langen geführt. Eine weitere Spange sei intakt.

Gleisanlagen und Fahrbahn haben durch die Explosion massive Zerstörungen davongetragen. Kremlnahe Medien veröffentlichten Videos, auf denen eine zerstörte Fahrbahn und ins Wasser gestürzte Autobahnteile zu sehen sind. Ähnliche Aufnahmen und Fotos kursieren auch in den sozialen Medien. Auf der daneben gelegenen Zugstrecke sind mehrere ausgebrannte Waggons des Güterzuges zu sehen.

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Eine erste Meldung, laut derer es keine Verletzten gab, wurde mittlerweile korrigiert: Moskau zufolge starben mindestens drei Menschen bei der Detonation. Ihre Leichen seien aus dem Wasser gezogen worden, so das nationale Ermittlungskomitee. Die Menschen sollen in Fahrzeugen gesessen haben.

Der Lastwagenbesitzer stammt aus Krasnodar

Wer die Bombe gelegt haben soll, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Auch wurde nicht erklärt, wie einzelner Lastwagen Schäden eines solchen Ausmaßes anrichten konnte. Ermittelt wurde aber mittlerweile der Besitzer des Lastwagens. Es handele sich um einen Einwohner der südlichen russischen Region Krasnodar, erklärten russische Ermittler am Samstag, ohne den Namen des Mannes zu nennen. Demnach wurden an seinem Wohnsitz Ermittlungen eingeleitet, die dokumentierte Fahrtroute des Lastwagens werde überprüft.

Erste Pressebilder zeigten am Samstagmorgen die Brände auf der Brücke
Erste Pressebilder zeigten am Samstagmorgen die Brände auf der Brücke
Quelle: REUTERS
Ein Satellitenbild zeigt die Zerstörung aus der Luft
Ein Satellitenbild zeigt die Zerstörung aus der Luft
Quelle: AFP/HANDOUT

Russlands Präsident Wladimir Putin sei informiert worden, hieß es bereits am Morgen aus dem Kreml. Er habe angeordnet, eine Kommission zur Untersuchung der Ursachen des Feuers einzusetzen, sagte Sprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Nach einem am Abend unterzeichneten Erlass soll sich der Inlandsgeheimdienst FSB um den Schutz der Brücke und der Energie-Infrastruktur zwischen der Krim und Russland kümmern.

„Krim. Die Brücke. Der Anfang“, jubelt die Ukraine

In der Ukraine wurden die Bilder von der brennenden und zerstörten Brücke derweil mit Jubel aufgenommen. „Krim. Die Brücke. Der Anfang“, schrieb der Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, bei Twitter. „Alles Illegale muss zerstört werden, alles Gestohlene muss an die Ukraine zurück.“

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Podoljak sagte aber nicht explizit, dass die Ukraine verantwortlich sei für die Explosionen und den Brand auf der Brücke. Das wiederum insinuierte am Samstag die US-Zeitung „Washington Post“, die den Angriff in ihrer Onlineausgabe „ukrainischen Spezialkräften“ zuschrieb.

Die Ukraine, die sich gegen einen Angriffskrieg Russlands seit Ende Februar wehrt, hatte immer wieder angekündigt, sich die Krim zurückzuholen.

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Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Ende Februar war es bereits mehrfach zu Explosionen auf der Krim mit schweren Schäden gekommen, darunter auf Militärstützpunkten. Es gab auch in der Hauptstadt Kiew immer wieder Drohungen, die von Putin 2014 eingeweihte über die Straße von Kertsch zwischen der Halbinsel Krim und dem russischen Festland unter Beschuss zu nehmen. Zuletzt kam es in der Region Kertsch, die auf der Krim direkt an die Brücke grenzt, immer wieder zu Zwischenfällen mit Drohnen, die explodierten.

Russland wiederum hatte eindringlich davor gewarnt, die Brücke – ein zentrales strategisches Bauwerk – unter Beschuss zu nehmen und für den Fall auch damit gedroht, Kommandozentralen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ins Visier zu nehmen. Die ukrainische Führung hatte mehrfach auch schwere Waffen mit großen Reichweiten aus dem Westen gefordert. Damit sollte dann auch die Brücke zerstört werden, wie es in Kiew hieß.

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„Medwedew hatte für den Fall, dass Krim-Brücke angegriffen wird, mit der Apokalypse gedroht“

Nach einer Explosion auf der Krim-Brücke zwischen Russland und der Schwarzmeer-Halbinsel sind die Schäden massiv. „Logistisch ist das eine Katastrophe für Russland“, sagt WELT-Korrespondent Christoph Wanner und erinnert im Gespräch an einen Satz von Dmitri Medwedew vom 9. Mai.

Quelle: WELT / Christoph Wanner

krott/sebe/mol/dpa/AFP/AP/Reuters

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